New York City
Die Überraschung

New York City – 15.11.18 

Nach rund 4 Stunden Flug wachte ich kurz auf, konnte jedoch gleich wieder einschlafen und wachte schlussendlich zum Frühstück wieder auf. Super, das hatte richtig gut getan. Wie geplant landeten wir kurz vor 6.00 Uhr in Atlanta und schon war mein erster Flug vorbei. In 1.5 Stunden geht es mit dem nächsten Flieger von Atlanta nach Detroit und dann schlussendlich von Detroit nach New York. Eine halbe Weltreise, doch dies machte mir überhaupt nichts aus. Somit machte ich mich auf den Weg zur Einreisekontrolle, wo mich fast der Schlag getroffen hatte. OMG, wo kommen denn um diese Uhrzeit all die vielen Leute her.

Als ich mich in die Schlange stellte, war mir gleich klar, dass ich den Anschlussflug nach Detroit niemals rechtzeitig erwischen werde. Somit lief ich kurz zu einer Angestellten hin und erkundigte mich, was ich tun soll. Sie meinte „no problem, the airline will rebook you on another flight“. Es seien viele in der gleichen Situation wie ich und deshalb müsse ich mir absolut keine Sorgen machen. Na dann, stelle ich mich mal in die Reihe. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich durch die Passkontrolle war und der Flieger war längst in der Luft. Im vorherigen Flieger erhielten wir eine Frühstücksbox, welche ich kurzerhand mitnahm, da ich noch keinen Hunger hatte. Zum Glück hatte ich diese dem Zöllner gezeigt, weil es einen Fruchtsalat drin hatte und man Früchte nicht einführen darf. Daran hatte ich natürlich nicht mehr gedacht und somit musste ich mein Gepäck kontrollieren lassen. Doch ansonsten war alles tiptop und es ging zu meinem Erstaunen super schnell. Huch, da hatte ich echt wieder einmal Glück gehabt. Nachdem ich meinen Backpack auf dem Rollband abgeholt hatte, machte ich mich auf den Weg zum Schalter. Etwas mürrisch winkte mich eine alte, grimmige Dame zu sich hin. Ich lächelte sie freundlich an und sagte gut gelaunt „good morning“. Es kam zwar nicht viel zurück, doch so viel es mir etwas einfacher sie zu fragen „is there any possibility to get a direct flight from Atlanta to New York?“. Denn ich hatte diesen Flug mit 2 Zwischenstopps – Atlanta und Detroit – nur gebucht, da alle anderen Flüge mit nur einem Zwischenstopp mehr als doppelt so teuer waren. Wie erwartet, meinte sie kurz und knapp „no, that’s not possible“. Als ich ihr dann mitteilte „I’m happy to pay for it“, nahm sie kurzerhand den Telefonhörer in die Hand und rief jemanden an. Ich wollte einfach mal wissen was es kostet, ich hatte ja nix zu verlieren. Nach einem kurzen Gespräch legte sie wieder auf und streckte mir einen neuen Boardingpass mit einem Direktflug nach New York entgegen, ohne dass ich einen Dollar draufzahlen musste. Yeah, ich sag’s immer wieder, mit einem netten Lächeln auf den Lippen und freundlicher Hartnäckigkeit, erreicht man mehr im Leben. Als ich am Gate ankam, hatte ich noch rund 3 Stunden zum verweilen. Juhuiiiii, ich konnte es kaum glauben, dass ich um 13.00 Uhr in New York ankommen werde. Ich war total nervös und aufgeregt, denn ich freute mich sooooooooooooo unendlich fest meinen Bopalino wieder zu sehen und zu knuddeln. Und das Beste ist, dass er total ahnungslos war. Da ich am Flughafen Internet hatte, schickte ich meinem Schatz kurz eine Nachricht. Ich teilte ihm mit, dass das Internet im Hotel wieder gehe, ich mich jedoch gleich auf den Weg zum Strand mache und mich am Abend wie abgemacht bei ihm melden werde. Als wir boarden konnten, setzte ich mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an meinen Fensterplatz und liess mir vom schlechten Wetter keine Sekunde meine super Laune verderben. Heute kann kommen was wolle, meine grenzenlose Vorfreude auf meinen Schatz kann mir Keiner nehmen…..

Kaum in der Luft, setzte der Kapitän nach rund 2 Stunden zum Landeanflug an. Zudem teilte er uns mit, dass es in New York schneit. Whaaaat!?!?! Das kann ja heiter werden.

Da ich nun einen Inlandflug hatte, musste ich natürlich nicht mehr durch die Einreisekontrolle und konnte somit gleich mein Gepäck holen. Ich öffnete meinen Backpack und suchte meine Thermounterwäsche sowie den dicksten Pullover hervor, den ich dabei hatte und zog gleich alles an. Ich fühlte mich zwar wie ein ausgestopftes Marshmallowfrauchen, doch dafür hatte ich warm. Danach machte ich mich auf den Weg zum „AirTrain JFK“, welcher mich bis zur Subwaystation „Jamaica“ brachte. Auch wenn es eher Schneeregen war, fand ich es richtig toll, nach 13 Monaten wieder einmal Schnee zu sehen.

Als wir bei der „Jamaica Station“ eintrafen, kaufte ich mir gleich eine SIM-Karte, damit ich mit Sicherheit Internet hatte. Danach fuhr ich mit der Subway bis zu Bopa’s Wohnadresse und spazierte mit Sack und Pack in eine gegenüberliegende Bar. In der Zwischenzeit war es hier kurz nach 16.00 Uhr, d.h. in Rio de Janeiro eine Stunde später. Somit schickte ich Bopalino eine Nachricht mit einem Selfie am Strand und teilte ihm mit, dass ich einen wunderschönen Tag hatte. Ich werde kurz unter die Dusche hüpfen und sobald er zu Hause sei können wir telefonieren. Als er mir zurückschrieb, dass es in New York schneite, schrieb ich ihm natürlich total erstaunt zurück. Ich durfte mir ja nichts anmerken lassen, dass ich es gerade am eigenen Leib erfahren hatte, wie arschkalt es in New York ist. Danach bestellte ich mir ein Radler, nahm meinen Laptop hervor und wartete bis Bopalino zu Hause war.

Kurz nach 17.00 Uhr teilte er mir mit, dass er sich auf den Heimweg machen wird. Huch, mein Herzschlag schoss in die Höhe und auf einmal hatte ich richtige Schweissausbrüche vor lauter Nervosität gemischt mit unbeschreiblich grosser Vorfreude. Juhuiiiii!!!!! Während ich in der Bar wartete, schrieb ich die ganze Zeit mit Lorena hin und her, da sie die Einzige war die wusste, dass ich in New York war. Als Bopa zu Hause ankam, machte ich mich 5 Minuten später auf den Weg, da ich wusste, dass er mich bald anrufen wird. Als ich in der Lobby ankam, bat ich den Doorman mich mit dem Lift raufzulassen ohne meinen Schatz anzurufen, da es eine Überraschung sei. Da Bopa nur temporär in diesem Apartment war und ich die Wohnungsnummer nicht wusste, hatte der Doorman anfänglich Mühe ihn im System zu finden. Klar versuchte mich Bopalino in der Zwischenzeit bereits anzurufen, weshalb ich ihm kurz zurückschrieb, dass ich gleich soweit sei und ihn zurückrufen werde. Als der Doorman ihn im System nicht finden konnte, teilte ich ihm mit, dass er Bopa gerne anrufen könne und ihm einfach mitteilen solle, dass ein Päcklein da sein, dass er persönlich entgegen nehmen müsse. Doch in diesem Moment fand er seine Wohnungsnummer heraus – 11 J – und liess mich mit dem Lift hoch. Als ich die Backpacks neben der Tür abgestellt hatte, blieb mir fast der Atem stehen. Um sicher zu gehen, dass ich 100% vor der richtigen Türe stand, rief ich meinen Schatz ganz kurz an und legte dann, als ich seine Stimme draussen hören konnte, gleich wieder auf. Dann holte ich einmal tief Luft und klopfte mit zitternden Händen an seine Tür. Ich stellte mich bewusst etwas auf die Seite, dass er mich durch das Guckloch nicht direkt sehen konnte. Doch keine Reaktion. Vermutlich weil er niemanden sah. Somit klopfte ich noch einmal und deckte das Guckloch mit meiner Hand ab. Dann öffnete Bopalino ganz langsam die Tür, welche immernoch mit dem Riegel versehen war, und sagte leise „Hello“ während er durch den schmalen Spalt schaute. Ich schaute ihn mit meinem breitesten Grinsen an und schrie mit Freudentränen in den Augen „Öberraschiiiiiiiig“. Blitzartig öffnete er die Tür und fiel mir um den Hals. Wir waren beide ausser uns vor Freude und Bopa konnte es nicht fassen, dass ich da bin. Jauchzend vor Freude hüpften wir durch die Wohnung, küssten uns unzählige Male und wollten einander gar nicht mehr loslassen. Die Tränen kullerten uns nur so über die Wangen, es war das allerschönste Wiedersehen das ich mir erträumt hatte. Wir konnten keine Sekunde voneinander loslassen, es war einfach viel zu schön, den anderen endlich wieder bei sich zu haben und schon fielen wir uns wieder um den Hals. Irgendwann meinte mein Schatz plötzlich, „wenn wirsch de wieder witerreisu?“, da schaute ich ihn ganz lieb an und sagte mit Freude „es werd kei witere Absched meh gäh, vo jetz a wärde mer weder gmeinsam dörs Läbe go“. Da zog er mich ganz fest zu sich hin, drückte mir einen dicken Kuss auf den Mund und hielt mich gaaaaanz fest in seinen Armen. Ich spürte wie uns beiden ein riesengrosser Stein vom Herzen fiel, dass wir nun nach 13 Monaten endlich wieder zusammen sind und es kein Ende in Sicht gibt. Das Reisen ist und bleibt eine grosse Leidenschaft von mir und ich bin für jeden Tag den ich erleben durfte unendlich dankbar. Doch nun ist es Zeit meinem Herzen zu folgen und mit der Liebe meines Lebens unser gemeinsames Nest in New York aufzubauen. Bopalino war so baff und sagte immer wieder mit einem Riesengrinsen „ich fassus nit, dass du wirkli da bisch! Eg be sooooooooooooo uberglücklich dich z’gse, dass isch die bescht Uberraschig wos git“. Nachdem wir uns wieder etwas gefasst hatten, zogen wir uns warm an und machten uns auf den Weg ins Restaurant „Room Service“. Es war arschkalt, doch wir beide spazierten eng umschlungen durch die Gassen und glühten innerlich voller Freude.

Nach einem leckeren Curry machten wir uns gleich auf den Weg zu unserem künftigen, gemeinsamen zu Hause, auf welches ich schon extrem gespannt war.

Woooooooooooooooooow, in echt war die Wohnung noch viel schöner, als ich bisher auf Fotos und Videos gesehen hatte. Einzig von der tollen Aussicht sah ich leider noch nichts, da man aufgrund des Wetters keinen Meter weit sah. Doch die werde ich in den kommenden Tagen und vor allem dann wenn wir drin wohnen noch ganz lange geniessen können. Danach fuhren wir mit dem Subway zurück ins Apartment und fielen überglücklich ins Bett.

Nachdem Bopa sich auf den Weg zur Arbeit machte, hüpfte ich unter die Dusche und genoss anschliessend im „Pick a Bagel“ einen leckeren Bagel.

Danach ging ich zurück in die Wohnung und verbrachte den Rest des Tages an meinem Laptop. Ich freute mich schon riesig, wenn mein Schatz Feierabend hatte und wir das bevorstehende Wochenende zusammen geniessen konnten. Bopa war sehr früh zu Hause, da er sich bei der Arbeit überhaupt nicht konzentrieren konnte. Anschliessend spazierten wir gemütlich über den „Times Square“ und genossen einen leckeren Burger im „The Counter“. Auf dem Rückweg ins Apartment machten wir noch einen kurzen Abstecher ins „Forever 21“, wo wir so richtig in Weihnachtsstimmung kamen.

Nach einem leckeren Frühstück bei „Amy’s Bread“, kauften wir allerlei Putzsachen ein und machten uns auf den Weg in unsere neue Wohnung. Sie wurde zwar von einem Putzinstitut gereinigt, aber bevor ich irgendwo einziehe, putze ich gerne selber nochmals nach. Gewisse Sachen hatten es auch wirklich nötig und nach 5 Stunden glänzte die Wohnung von oben bis unten. Nach der harten Arbeit kehrten wir im vietnamesischen Restaurant „Obao“ ein und genossen ein leckeres Abendessen.

Als wird ins Apartment zurückkehrten, schauten wir wieder einmal ein paar Folgen „Blacklist“ bevor wir uns schlafen legten.

Heute ist die Stunde der Wahrheit! Als Erstes teilen wir unseren Familien mit, dass ich in New York bei meinem Schatz bin und als Krönung teilen wir ihnen mit, dass wir heiraten werden. 😉 Als wir unsere Eltern anriefen, tauchte jeweils der andere auf einmal aus dem Nichts im Bild auf. Sie waren total aus dem Häuschen und freuten sich riesig, dass wir endlich wieder beieinander sind. Als wir ihnen dann auch noch die wunderbaren News verkündeten, kullerten die Freudentränen nur noch so runter. Die Überraschung ist uns mehr als geglückt, es waren alle ausser sich vor Freude. Anschliessend wiederholten wir dies mit Bopa’s Bruder und dessen Frau, welche sich ebenfalls riesig freuten. Einzig meine Schwester konnten wir leider nicht erreichen. Nach all den Telefonaten nutzten wir den Rest des Tages um Sachen für die Hochzeit und unsere neue Wohnung zu organisieren. Jaja, uns beiden wurde es auf die Schnelle nicht langweilig.

Bopa arbeitete heute von zu Hause aus, da zwischen 9.00 und 21.00 Uhr unsere Möbel geliefert werden. Man kriegt ca. 1 Stunde vorher eine Nachricht wann sie genau da sein werden. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie Bopa während meiner Reise mal einen Tag im „IKEA“ verbrachte und mir per Videotelefonie allerlei zeigte, bevor er die Sachen bestellte. Zum Frühstück landeten wir erneut im „Pick a Bagel“, welches nur 2 Gehminuten vom temporären Apartment entfernt ist. Anschliessend rief ich im Hotel „Schweizerhof“ in Bern an um die Reservation für unser Hochzeitsessen zu bestätigen. Danach konnte ich meine Schwester erreichen und auch ihr unsere tollen News verkünden, welche sich natürlich ebenfalls riesig freute. Am späteren Nachmittag machten wir uns den Weg in die neue Wohnung. Kurz vor 18.00 Uhr wurden dann die Möbel geliefert. Bevor wir uns an die Arbeit machten, gingen wir kurz noch etwas Essen und stellten danach als erstes das Bett zusammen.

Da sich die gerollte Matratze erst 48 Stunden erholen musste, konnten wir noch nicht in unserer neuen Wohnung schlafen. Somit spazierten wir kurz vor Mitternacht zurück ins temporäre Apartment.

Als Bopa sich auf den Weg zur Arbeit machte, hielt ich mal nach einem Brautkleid Ausschau. Ich suchte mir ein paar Geschäfte heraus und tauchte in die Brautkleiderwelt ein. Ich probierte allerlei und liess mich von den Verkäuferinnen beraten. Teilweise musste ich echt lachen, bei den Sachen die sie mir andrehen wollten. Dazu strahlen sie dich immer so an und sagen voller Euphorie „OMG, you look so gorgeous, absolutely amazing!“, obwohl es schrecklich aussieht. Haha, ich denke mit dem ein oder anderen Kleid hätte es sich Bopa nochmals anders überlegt. 😉 Doch so richtig konnte ich mich mit diesen typischen Brautkleidern einfach nicht anfreunden. Ich denke es lag nicht nur an den Kleidern, sondern vermutlich auch ein bisschen daran, dass ich diesen Moment sehr gerne mit meiner lieben Mutter geteilt hätte. Doch ich hatte jetzt keine Zeit Trübsal zu blasen. Am Abend verabredete ich mich gleich mit meinem Schatz zum Abendessen und erzählte ihm von meinem Tag.

Auf geht’s in die 2. Runde zum Brautkleid shoppen! Als ich bei der Subwaystation „72 St“ ankam, musste ich mir erst die coolen Bilder aus Mosaiksteinen genauer anschauen. Absolut der Hammer, was dieser Künstler hier angefangen hatte, denn angeblich sollen noch viel mehr entstehen.

Nachdem ich im „BHLDN“ ankam, wurde ich von einer sehr netten Verkäuferin bedient. Nachdem ich gestern so viele verschiedene Brautkleider anhatte, war mir klar, dass ich ein schlichtes Kleid will. Zudem wurde mir immer mehr bewusst, dass diese weissen Brautkleider einfach nicht „meins“ sind. Seit ich meine Kleider selber aussuchen darf, trage ich schwarz, dunkelschwarz, rabenschwarz und kohlenschwarz. Ja genau, Hauptsache schwarz. Und nun auf einmal sollte ich an meinem schönsten Tag weiss tragen!?! Das bin einfach nicht ich. Somit liess ich die weissen Brautkleider mal links liegen und widmete mich den schwarzen und marineblauen Abendkleidern zu. Und auf einmal war die Freude wieder da. Natürlich, denn ich fühlte mich in diesen Kleidern pudelwohl. Zudem war die Verkäuferin absolut spitze, sie ging voll auf meine Wünsche ein ohne mir irgendetwas anderes aufzuschwatzen. Ich probierte einige Kleider an, welche mir sehr gut gefielen. Nach rund 1.5 Stunden wusste ich ziemlich genau, was ich will und machte mich auf den Weg in den nächsten Laden, bei welchem ich sogar einen Termin gebucht hatte. Auch da hatte es einige Kleider dabei, die mir sehr gut gefielen. Nach all den menschenleeren Brautkleidgeschäften, landete ich im „Macy’s“, wo es von Leuten nur so wimmelte….. 

Zum Abschluss dieses erfolgreichen Tages fuhr ich mit der Subway zu Google um mit meinem Schatz ganz in der Nähe im „Homestead Steakhouse“ ein leckeres Nachtessen zu geniessen. 

Juhuiiiii, heute ist nicht nur Thanksgiving, sondern auch der Einzug in unser neues zu Hause. Nachdem wir all unsere Sachen zusammengepackt hatten, bestellten wir uns ein UBER. Da wir ausser ein paar Kleidern, Schuhen und zwei Laptops nichts hatten, ging das zackig. Es kam uns vor, als ob wir nach dem Urlaub aus dem Hotel auschecken. Ach wie schön endlich wieder unsere eigenen 4-Wände zu haben, einfach herrlich. Obwohl wir ausser dem Bett noch nichts hatten, fühlten wir uns schon wieder pudelwohl.

Das ein oder andere war noch verpackt oder musste erst noch bestellet werden. Im Moment nutzen wir die Kartonschachtel vom Bett als Sofa und als Küchenutensilien hatten wir nur Plastikbecher. Draussen war es arschkalt und um 21.00 Uhr hatten wir eine Reservation im Restaurant „Marseille“, welches nur wenige Blocks von unserem neuen zu Hause entfernt ist. Wir genossen einen super leckeren „Thanksgiving 3-Gänger“ mit allem drum und dran, wie es sich gehört. Endlich hatte ich meinen langersehnten Truthahn, auch wenn er mir ehrlich gesagt gar nicht so schmeckt, gehört er doch einfach dazu. Vollgegessen eilten wir in der eisernen Kälte zurück in unsere Wohnung und verbrachten unsere erste Nacht im neuen zu Hause.

Wooooow, bei diesem wunderschönen Sonnenaufgang liess ich mich sehr gerne von meinem Schatz wecken. Einfach ein Traum!

Als wir ein paar Stunden später bei strahlend blauem Himmel aufstehen, kneifen wir einander in den Arm, da wir es immer noch nicht glauben können in unserer neuen Mietwohnung Mitten in Manhattan zu sein. 😉

Nach einem leckeren Frühstück bei „Amy’s Bread“, machten wir uns auf den Weg zum „Diamond District“ um Ringe anzuschauen. OMG, es hatte ein Schmuckgeschäft nach dem Anderen, da verliert man fast die Übersicht. Na dann, legen wir mal los. Wir schauten uns viele verschiedene Ehe- und Verlobungsringe an, doch was wir suchten, war gar nicht so einfach zu finden. Jaja, ihr habt schon richtig gelesen. Ich darf mir noch einen Verlobungsring aussuchen. Haha, bei uns läuft alles ein bisschen kreuz und quer, aber dass passt genau zu uns. Zudem wurde uns schnell bewusst, dass es mit den Ringen bis zur Hochzeit sehr knapp bis fast unmöglich wird. Trotzdem schauten wir uns noch ein bisschen um und liessen uns in vielen Läden beraten. Nachdem ich unzählig viele Diamanten an meinem Ringfinger hatte und die Läden ihre Türen langsam schliessten, machten wir uns auf den Heimweg und nahmen beim „2Bros“ zwei Stück Pizzen mit.

Am folgenden Tag waren wir beide extrem müde und das Wetter passt perfekt zu unserer schlappen Stimmung. Ich nutzte den Vormittag um meine beiden Backpacks mal komplett auszupacken. Wooooow, echt faszinierend zu sehen mit wie wenig ich 13 Monate lang auskam ohne dass es mir an was fehlte.

Im Verlauf des Nachmittags machten wir uns auf den Weg ins „BHDNL“, um Bopa meine 4 Favoriten-Brautkleider zu zeigen. Da wir beide nicht abergläubisch sind, nahm ich meinen Schatz zur Entscheidung des Kleides einfach mit. Es war gar nicht so leicht, da jedes Kleid auf seine Art schön war. Doch eines gefiel ihm am Besten. Glücklicherweise war dies auch mein Favorit. Supi, somit machten wir gleich Nägel mit Köpfen. Die Schneiderin nahm meine Masse und schon war das Kleid bestellt. Juhuiiiii, wir waren beide überglücklich, dass ich ein wunderschönes Kleid gefunden hatte. Anschliessend schlenderten wir ein bisschen planlos durch die Gegend und genossen zum Abendessen ein sehr leckeres Ramen.

Nachdem wir lange ausgeschlafen hatten, gönnten wir uns ein leckeres „Egg Benedict“ und spazierten anschliessend gemütlich über die „High Line“ während wir mit unseren Müttern telefonierten.

Beide sind super happy und freuen sich riesig auf unsere Hochzeit, doch sind auch etwas kribbelig, da sie nicht wissen, was sie anziehen werden. Haha, das Problem jeder Frau. Entweder wissen wir nicht was wir anziehen wollen oder wir haben das Gefühl, dass wir nichts zum anziehen haben. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? 😉 Nach den Telefonaten, liefen wir gemütlich am Hudson River entlang und anschliessend zum Converse Store, denn wir brauchten beide dringend Winterschuhe.

Schlussendlich kauften wir sogar den gleichen Schuh und Bopa kaufte sich auch noch seinen Hochzeitsschuh. Haha, obwohl er noch keine Ahnung hatte was er anziehen wird. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, kehrten wir noch kurz im „Panda Express“ ein.

Um 6.57 Uhr weckte mich Bopa und meinte „so let’s go“. Ich schaue ihn mit ganz kleinen Augen an „wohe?“. Da meinte er grinsend „es Fitness“. Oh nooooo, ich hatte gestern Abend gross angegeben, dass ich auch mitgehen werde. Eigentlich wollte ich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und mich unsichtbar machen, doch dann raufte ich mich zusammen. Yes, tat das gut. Danach fühlte ich mich wie neu geboren. Insbesondere haben wir ja den Riesenluxus, dass wir das Fitnesscenter direkt im Haus haben. Also man muss mit dem Lift nur ein paar Stockwerke runter und dann ist man schon da. Ausreden wie es regnet oder ich will nicht mehr raus gehen, funktionieren hier leider nicht. Nachdem wir beide frischgeduscht waren, machte sich Bopa auf den Weg ins Büro und ich gönnte mir ein leckeres Açai. Mmmmh, war das lecker. Da musste ich natürlich gleich an die liebe Lorena denken und schickte ihr eine kurze Nachricht.

Eigentlich wollte ich mir ein bisschen „Beautytime“ gönnen, landete jedoch schlussendlich im „Macy’s“ und schaute mir passende Schuhe zu meinem Hochzeitskleid an. Ich wurde sehr schnell fündig und hatte schlussendlich zwei Favoriten. Ich liess beide reservieren, damit ich noch ein bisschen Bedenkzeit hatte. Draussen regnete es wie in Strömen, weshalb ich mir einen Schirm kaufen musste. Bei diesem Hundewetter verging mir die Lust auf einen „Beautyday“ und ich machte mich im strömendem Regen auf den Weg zur Subway. Zu Hause angekommen machte ich mich hinter die Dreckwäsche und verschaffte mir mal eine Übersicht von unserer „Wedding-To-Do-List“. Schon bald kam mein Schatz klitschnass nach Hause und wir bestellten uns zum Abendessen ein leckeres Curry. Wir hatten beide keine Lust mehr bei diesem Unwetter rauszugehen. Da uns der „Delivery-Boy“, der bei diesem Wetter arbeiten musste richtig leid tat, gaben wir ihm das doppelte Trinkgeld, worüber er sich sehr freute. Zum Abschluss des Abends schauten wir noch ein „Blacklist“ und hüpften danach ins Bett.

Nachdem ich lange ausgeschlafen hatten, putzte ich kurz durch die Wohnung und machte mich anschliessend zum Mittagessen auf den Weg zu Google. Wie immer ein tolles Erlebnis in diesen Räumlichkeiten zu sein und das Essen war auch tiptop.

Anschliessend machte sich Bopa wieder an die Arbeit und ich stöberte durch die Läden. Ich brauchte noch ein paar Accessoires, denn mit dem Kleid alleine war es ja noch nicht getan. Ich probierte verschiedene Jäcklein und Schuhe an und liess teilweise auch Sachen reservieren. Am Abend traf ich Bopalino und seinen Arbeitskollegen im „La Tarte Flambee“ zum Flammkuchen essen. Mmmmmmh, der war so richtig gut.

Anschliessend spazierten wir gemütlich durch das „Grand Central Terminal“ und machten uns mit der Subway auf den Heimweg. In den Subwaystationen trifft man immer wieder auf coole Musiker, die den Pendleralltag ein wenig versüssen.

Heute war ich etwas kribbelig, da mir langsam bewusst wurde, dass wir bald in die Schweiz fliegen und ich ausser dem Kleid noch nichts hatte. Doch um meine angespannten Stirnrunzeln etwas zu glätten, gönnte ich mir um 13.00 Uhr eine wunderbare Gesichtsbehandlung. Anschliessend machte ich mich auf den Wegs ins „Macy’s“, wo ich schlussendlich meinen Hochzeitsschuh kaufte. Danach traf ich mich direkt mit Bopoalino zum thailändisch Essen im Restaurant „Qi“. 

Als wir zu Hause ankamen, lag ein Päckchen in unserer Wohnung. Juhuiiiii, mein Hochzeitskleid ist angekommen. Natürlich musste ich es sofort probieren. Alles tiptop, schnell wieder abziehen, dass ja nichts passiert. 

Ich hatte eine extrem unruhige Nacht und bin immer wieder aufgewacht. Ich hatte Albträume von meinem Kleid, weshalb ich es am Morgen gleich nochmals anziehen wollte. Und tatsächlich, mein Albtraum wurde Wirklichkeit. Das Kleid sitzt überhaupt nicht, es hängt wie ein Mülleimersack nur so an mir runter. Nicht ganz so schlimm, aber fast. „OMG, was machi jetz?“ Bopa meinte gleich „ganz ruhig wier werde scho e Lösig findu“. Danach musste er zur Arbeit und ich überlegte mir, was ich tun kann. Denn nochmals eines zu bestellen wird sich zeitlich nicht mehr ausgehen. Ich könnte es von einem Schneider einnehmen lassen, was jedoch aufgrund der vielen Pailletten etwas schwierig werden könnte. Zudem hatte ich keine Ahnung ob dies zeitlich reichen wird. Fragen über Fragen kreisten in meinem Kopf herum. Da ich jedoch nichts überstürzen wollte, packte ich meinen Laptop ein und machte mich auf den Weg in den McDonald’s, da wir in unserem neuen zu Hause noch kein Internet hatten. Ich bereitete die Emails für das Restaurant „Gurtners“ sowie das Hotel „Schweizerhof“ vor und schaute mir die Offerte der Hochzeitsfotografin an. Dabei schweifte ich gedanklich immer wieder ab und überlegte mir, was ich mit dem Kleid machen soll. Eieiei, so ein Mist. Da es mir keine Ruhe liess, suchte ich mir eine Schneiderin mit sehr guten Reviews heraus und vereinbarte für morgen einen Termin. Ich wollte von einem Profi hören was sie dazu meinte. Denn wenn ich es nicht einnehmen kann, werde ich es schweren Herzens zurückgeben müssen. Klar drückte dies ein bisschen auf meine Stimmung, da mir dieses Kleid super gefiel. Jänu, im schlimmsten Fall muss ich in der Schweiz nochmals auf die Suche gehen. Zum Abendessen kehrten wir im Restaurant „Empanada Mama“ ein und genossen bei lautstarker Musik ein paar leckere Empanadas. Es war ein Riesentreiben in diesem Restaurant, was mich gleich auf andere Gedanken brachte.

Nach dem Aufstehen packte ich mein Hochzeitskleid ein und machte mich gleich auf den Weg zur Schneiderin. Da angekommen ziehe ich gleich das wunderschöne mit Pailletten verzierte Kleid an. Sie schaut mich an und schüttelt leider gleich den Kopf. „I’m so sorry, Miss. I’d love to help you but when I tighten this dress, it will lose all his magic. It won’t be the same anymore.“ Denn die Pailletten waren nicht einfach wild auf dem Kleid verteilt, sondern sie bildeten ein Muster ringsherum. Als sie mir zeigte, was mit dem Muster passiert, wenn sie das Kleid auf beiden Seiten einnehmen würde, war der Fall klar. Auch wenn ich es mir anders gewünscht hatte, musste ich das Kleid zurückbringen. Somit machte ich mich gleich auf den Weg ins „BHLDN“ und brachte das Kleid zurück. Diese entschuldigten sich für das Versehen und nahmen das Kleid widerstandslos entgegen. Tja, es war wohl nicht das Richtige. Als ich zurück in der Wohnung war, packte ich meinen Laptop ein und setzte mich in unseren coolen Aufenthaltsraum, wo ich Internet hatte. Zudem teilte mir Bopa mit, dass er heute etwas länger arbeiten müsse. Kein Problem, ich suchte mir schon mal ein paar Läden in Zürich heraus. Ich hatte total die Zeit vergessen, bis auf einmal Bopalino mit einem breiten Grinsen vor mir stand. Wow, da wurde mir gleich warm ums Herz. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte in die Wohnung hoch. Doch Bopa schlug vor, dass wir einen kleinen Spaziergang machen. Zuerst stoppten wir bei seinem temporären Apartment, da meinte er „der Oigublick wo du plötzlich vor dr Port gstandu bisch, werdi nie meh vergässu“ und gab mir einen dicken Kuss. Ach wie süss. Danach spazierten wir weiter und blieben vor dem Restaurant „Room Service“ wieder stehen „und hie hei wer ischers erschti gmeinsami Nachtässe gnossu, wenn du mi in New York uberrascht hesch“ und gab mir erneut eine dicken Kuss. Anschliessend liefen wir wieder zurück in unsere Wohnung, jedoch musste ich draussen warten und meine Augen verschliessen. Als er mich in die Wohnung bat und ich meine Augen öffnete, schossen mir gleich Freudentränen in die Augen…..

Ich fiel ihm gleich um den Hals, da ich mich sooooooooooooo sehr freute. Wow, was für eine tolle Überraschung und das war noch gar nicht alles. Als erstes zeigte er mir das Buch „Because I Love You“, welches er während meiner Reise für mich zusammengestellt hatte. Einfach umwerfend schön vom Kennenlernen bis ….., denn bevor ich die letzte Seite umblättern durfte, machte er den Kniefall und zückte einen Ring aus der Tasche. „Welltisch du mini Fröi wärdu?“ Schluchzend sagte ich „Ja“ während mir die Tränen nur so über die Wangen kullerten. OMG, ich war so baff und überwältigt von diesem emotionalen Moment, einfach unbeschreiblich schön…..

Nachdem ich meine Freudentränen getrocknet hatte, machten wir uns überglücklich auf den Weg ins „Outback Steakhouse“ – eines unserer absoluten Lieblingsrestaurants in Amerika – und stiessen bei einem leckeren Steak auf unsere gemeinsame Zukunft an. 😉

Zum Abschluss dieses unvergesslich schönen Abends spazierten wir zum „Rockefeller Center“ um den weltbekannten Christbaum zu bestaunen. Anschliessend schlenderten wir gemütlich nach Hause und fielen überglücklich ins Bett.

Nachdem wir lange ausgeschlafen hatten, packten wir die wichtigsten Sachen zusammen, welche wir in der Schweiz unbedingt brauchten. Unsere beiden Hochzeitsschuhe durften natürlich nicht fehlen. Alles andere liessen wir gleich in New York. Unsere Gepäckstücke waren so leicht, dass sie kaum spürbar waren. Die grossen Backpacks waren gerade mal 5 kg und 10 kg und die Koffern jeweils knapp 20 kg. Wir nahmen all diese Gepäckstücke nur mit, damit wir von der Schweiz wieder möglichst viel nach New York mitnehmen können. Nachdem wir alles bereit hatten, kehrten wir noch in Bopas Lieblingspizzeria „Don Antonio“ ein und machten uns anschliessend mit der Subway auf den Weg zum „JFK Flughafen“…..

Ein Gedanke zu „New York City
Die Überraschung

  1. Liebes Martina
    diese berührende Liebesgeschichte lässt die Tränen fliessen !
    Ich freute mich riesig auf jeden Blog von dir.
    Soooooooo schade dass es jetzt der Letzte war. Doch dein Leben hat jetzt andere Prioritäten Das süsse Ivyli 🙂 und Pascal
    Tausenddank es war sooooo wunderschön deine tolle Reise mit dir zu teilen. Ich hab dich soooooooo fest lieb und bewundere deinen Mut. Wünsche dir alles Liebe für die Zukunft Dein Mami 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert