Brasilien
Salvador bis Recife

Salvador – 26.10.18 

Da der Regen ständig stärker wurde und sich die Abflugzeit immer mehr nach hinten verschob, wurde die Wahrscheinlichkeit immer grösser, dass ich den Anschlussflug von Rio de Janeiro nach Salvador verpassen werde. Da der Flughafen „Foz do Iguaçu“ mit gerade mal 3 Gates sehr klein war, begannen sie aufgrund des Platzmangels die Leute in die Flieger zu verfrachten bis es losgehen konnte. Somit erhielt jeder einen Schirm, damit wir im Trocknen zum Flugzeug laufen und boarden konnten.

Nachdem wir eine gute halbe Stunde im Flugzeug sassen und sich nichts tat, hob schlussendlich um 12.35 Uhr der Flieger Richtung Rio de Janeiro ab. Gute 2 Stunden später trafen wir in Rio de Janeiro ein und mein Anschlussflieger war längstens weg. Da mir dies bereits beim Abflug klar war, erkundigte ich mich während des Fluges bei einer Stewardess bezüglich des weiteren Vorgehens nach der Landung. Sie war sehr hilfsbereit und erklärte mir alles tiptop.

Nach der Landung holte ich mein Gepäck ab und lief zum entsprechenden Schalter. Da angekommen teilte mir die Dame mit, dass alle Flieger bis auf den Nachtflug um 22.00 Uhr komplett ausgebucht seien. Alternativ hätte sie mir noch einen Flieger am nächsten Morgen anbieten können. Hmmmmm, irgendwie fand ich beide Varianten nicht wirklich berauschend. Zum einen wollte ich nicht mitten in der Nacht in Salvador ankommen und zum anderen wollte ich nicht eine Nacht in Rio de Janeiro bleiben. Da ich total unsicher war was ich tun sollte, teilte ich der Dame mit, dass ich es mir kurz überlegen werde und gleich nochmals zurückkommen werde. Nach einem kurzen Telefonat mit meinem Schatz, entschied ich mich schlussendlich doch den Nachtflug zu nehmen. So ganz wohl war es mir bei der ganzen Sache zwar nach wie vor nicht, aber schlussendlich war es wohl doch die bessere Variante. Somit lief ich zum Schalter zurück und teilte dies der Dame entsprechend mit. Nachdem sie die Umbuchung vorgenommen hatte, überreichte sie mir als Entschuldigung für den verpassten Flug eine Handvoll Essensgutscheine vom „Pizza Hut“. Da ich nun gute 7 Stunden am Flughafen verweilen musste, werde ich zumindest nicht verhungern. Während ich mich auf den Weg zum „Pizza Hut“ machte, rief ich gleich Lorena an um ihr die ungewollte Planänderung mitzuteilen. Sie war voll süss und meinte nur so „That’s sad but it’s just few more hours until we see each other. I’ll stay awake until you are here“. Zudem offerierte sie mir mit einem UBER an den Flughafen zu fahren um mich abzuholen. Obwohl dies sehr nett gemeint war, war es mir nicht recht, dass sie extra 45 Minuten an den Flughafen fahren muss, nur um mich abzuholen. Doch ich teilte ihr mit, dass ich es mir überlegen werde. Danach setzte ich mich an einen Tisch, nahm meinen Laptop hervor und arbeitete an meinem Blog. Zum Glück war das Wifi richtig gut und schnell, dass die Stunden nur so an mir vorbei flogen und es mir nicht wie eine halbe Ewigkeit vorkam.

Gestärkt verliess ich kurz nach 20.00 Uhr den „Pizza Hut“ und machte mich auf den Weg zum Gate. Viel zu früh, aber ich brauchte mal einen Tapetenwechsel. Da es um diese Uhrzeit relativ wenig Reisende am Flughafen hatte, verlief auch die Gepäckkontrolle sehr zügig und somit sass ich bereits 25 Minuten später am Gate. Heute brauchte ich überall viiiiiel Geduld, da der ganze Tag praktisch nur aus warten, warten und warten bestand. Es dauerte nochmals eine gute Stunde, bis ich boarden konnte. Vor dem Abflug rief ich nochmals kurz Lorena an um ihr mitzuteilen, dass sie mich nicht am Flughafen abholen müsse, aber es toll wäre, wenn sie wach bleiben würde bis ich sicher angekommen sei. Klar hatte ich etwas Respekt, aber das wird schon gut gehen. Kurz vor 22.00 Uhr konnten wir dann endlich boarden. Kaum sass ich auf meinem Sitz, nickte ich gleich ein und wachte erst beim Landeanflug wieder auf.

Kurz nach Mitternacht landete die Maschine als letzter Flieger in Salvador. Der Flughafen war wie ausgestorben und kaum hatte ich mein Gepäck entgegengenommen, wurden die Gepäckbänder komplett abgestellt und der Flughafen dicht gemacht. Da ich beim Rausgehen gleich einen Taxistand sah, überlegte ich für einen kurzen Moment ein Taxi zu nehmen. Da mich die Dame jedoch überhaupt nicht verstehen konnte, entschied ich mich am eigentlich Plan festzuhalten und hielt nach dem UBER-Pick-up Ausschau. Nachdem ich mir ein UBER bestellt hatte, teilte ich meine Fahrt mit Lorena sowie meinem Schatzi. Somit hatten die Beiden sämtliche Informationen zum Fahrer und zur Fahrt, was mir rein psychologisch ein bisschen mehr Sicherheit gab. Da der UBER Fahrer kaum englisch konnte und ich kein Wort portugiesisch spreche, hatten wir eine stillschweigende Fahrt vor uns, was in Kombination mit meiner Müdigkeit eine grosse Herausforderung war. Denn ich wollte auf keinen Fall einnicken und somit öffnete ich „Google-Maps“ um sicher zu gehen, dass er auch den richtigen Weg fährt. Die Strassen waren menschenleer und auch Autos waren kaum zu sehen. Als wir dann in der Nähe des Hostels ankamen, torkelten ein paar betrunkene Einheimische durch die Gassen. Er wurde langsamer und hielt nach dem Hostel Ausschau, konnte jedoch die genaue Strasse nicht finden. Dann hielt er auf einmal an und sagte „somewhere here“. Ich runzelte meine Stirn und erwiderte „where?“. Da sah ich auf Maps, dass es sich bei der Strasse des Hostels um eine Einbahnstrasse handelte und er dafür einen ziemlichen Umweg fahren muss um dahin zu gelangen. Doch mir war das egal. Ich teilte ihm mit Händen und Füssen mit, dass ich erst aussteigen werde, wenn er direkt vor dem Hostel angekommen sei. Somit zeigte ich ihm auf der Karte, wie er dahin gelangt. Ehrlich gesagt wusste er es genau, er hatte einfach keinen Bock diesen Umweg zu fahren. Doch er hatte keine andere Wahl. Ich war absolut kompromisslos und somit fuhr er nach ein paar Minuten etwas wiederwillig weiter. Knapp 10 Minuten später trafen wir vor dem Hostel ein und bevor ich aus dem Auto stieg, öffnete Lorena gleich die Tür. Nachdem ich sie kurz gedrückt hatte, nahm ich mein Gepäck aus dem Auto und dann fielen wir uns nochmals überglücklich in die Arme. Wir freuten uns riesig einander endlich wieder zu sehen. Lorena hatte für mich im „Acai Hostel Salvador“ bereits eingecheckt und somit konnten wir gleich ins Zimmer. Wir ratschten bis tief in die Nacht hinein und umarmten uns vor Freude immer wieder, bis wir dann todmüde in unsere Betten fielen.

Nach dem Frühstück spazierten wir bei herrlich angenehmen Temperaturen stundenlang durch die farbigen Gassen von Salvador. Lorena hatte tolle Ideen was sie mir auf unserem Trip durch Brasilien alles zeigen möchte und ich konnte mich relaxt zurücklehnen und von der besten Reiseführerin einfach leiten lassen. 😉

Bis wir auf einmal Samba-Reggae Musik hörten und uns dies natürlich aus der Nähe anschauten. Nachdem wir ihnen ein bisschen zugehört hatten, setzten wir unseren gemütlichen Spaziergang fort.

Kurz nach Mittag holte uns Lukas, ein Kollege von Lorena, mit dem Auto ab und wir fuhren runter zum Beach.

Nach einem kurzen Spaziergang fuhren wir in ein tolles Restaurant am Hafen und genossen bei einem Bierchen ein super leckeres Mittagessen.

Gestärkt fuhren wir noch ein bisschen durch Salvador, bevor wir uns mit ein paar weiteren Kollegen auf ein, zwei Caipis in einem Pub trafen. Da nur einer von Lukas Kollegen ein bisschen englisch sprach, war Lorena sehr fleissig am übersetzen, was natürlich absolut spitze war.

Nach einem gemütlichen Nachmittag, fuhr uns Lukas zum „Elevator Lacerda“, einem öffentlichen Aufzug welcher die untere und obere Stadt miteinander verbindet, bei welchem wir dann zu Fuss weitergingen. Oben angekommen genossen wir die herrliche Aussicht über Salvador, bevor wir zurück zum Hostel spazierten.

Als wir in die Gasse zum Hostel abbogen, war auf dem Platz ein grosses Treiben und wir hörten Musik von „Michael Jackson“, was uns natürlich neugierig machte. Zum einen hatte es einige Michael Jackson Imitatoren, welche teilweise zum verwechseln ähnlich aussahen und zum anderen standen auch rund 20 maskierte Tänzer für ihren Einsatz bereit. Klar stellten wir uns in die Runde um uns die Show aus nächster Nähe anzuschauen. Lorena teilte mir mit, dass das Video zum Song „They don’t care about us“ auf diesem Platz gedreht wurde und es einen Souvenirshop von Michael Jackson gibt, auf dessen Balkon er gestanden hatte.

Nach dieser coolen Show, liefen wir zurück ins Hostel und genossen eine wohlverdiente Dusche. Am späteren Abend gingen wir lecker Essen und fuhren anschliessend mit einem UBER in ein Pub, wo wir uns mit Lukas und dessen Freunden verabredeten. Wir lachten, tanzten und tranken bis in die Morgenstunden und hatten einen super lustigen Abend.

Mit ziemlich kleinen Augen standen wir um 10.00 Uhr auf und gönnten uns ein leckeres Frühstück. Ich hätte noch nichts gebraucht, doch Lorena kommt erst in die Gänge wenn sie etwas im Magen hat und verzichtet sehr ungern auf eine der 3 Hauptmahlzeiten. 😉 Eigentlich wollten wir später mit Lukas und seinen Freunden aufs Boot, doch daraus wurde aufgrund des Wetters leider nichts. Somit schlenderten wir durch die fast menschenleeren Gassen von Salvador und machten uns einen ganz gemütlichen Tag.

Dies ist der Balkon auf welchem Michael Jackson stand, als das Video zum Song „They don’t care about us“ aufgenommen wurde. 

Per Zufall kamen wir in den Genuss des typisch brasilianischen Kampftanzes „Capoeira“, welchen wir uns natürlich anschauten und anschliessend ein Foto mit den Tänzern knipsten.

Am späteren Nachmittag fuhren wir mit einem UBER zum „Dique do Tororó“, bei welchem wir eine Freundin von Lorena mit ihrem Kind und Partner trafen. Sie waren gerade beim Angeln und die kleine Lethícia flippte fast aus, als sie einen Fisch an der Angel hatte. Voll süss. Zudem war sie von meinen blauen Augen total fasziniert und konnte es kaum glauben, dass die nicht braun sind. Wochen später wenn Lorena ihrer Freundin etwas erzählte, meinte Lethícia immer wieder „A menina com olhos azuis“ was soviel heisst wie „deine Freundin mit den blauen Augen“. 😉

Danach bestellten wir uns ein UBER und fuhren zur Kirche „Basílica do Senhor do Bonfim“, welche auf einer Seite mit unzählig vielen farbigen Glücksbändern geschmückt ist. Jede Farbe hat seine eigene Bedeutung und das Ritual um diese Glücksbänder ist wie folgt: Man bindet sich die Bänder um die Handgelenke und lässt von jemandem 3 Knoten machen. Bei jedem Knoten darf man sich etwas wünschen. Danach muss man abwarten bis die Bänder von alleine abfallen und die Wünsche in Erfüllung gehen.

Anschliessend bestellten wir uns erneut ein UBER, mit welchem wir zu einem Restaurant in einem „Favela“ fuhren und mitten am Nachmittag ein leckeres Mittagessen zu uns nahmen.

Gestärkt spazierten wir langsam den Hang hinunter, da Lorena mir versicherte, dass wir in diesem „Favela“ keine Angst haben müssen. Ich traute Lorena voll und ganz, konnte jedoch mein Unwohlsein nicht ganz verstecken. Somit bestellten wir uns wieder ein UBER und fuhren damit zur besten Gelateria in Salvador. Nach einem super leckeren Eis ging es mit einem weiteren UBER zurück ins Hostel. Da UBER in Brasilien extrem billig und zuverlässig sind, waren wir nur mit diesen unterwegs. Da angekommen hüpften wir kurz unter die Dusche und wurden zwei Stunden später von Lukas zu „Sushi à discretion“ abgeholt. Vollgegessen und rundum zufrieden brachte uns Lukas nach einem netten Abend zurück ins Hostel.

Maceió – 29.10.18

Nach einem leckeren Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns im frühen Nachmittag mit einem UBER auf den Weg an den Flughafen. Es lief alles rund und der Flieger hob pünktlich um 15.10 Uhr Richtung Maceió ab. Eine gute Stunde später trafen wir im wunderschönen Maceió ein und freuten uns riesig auf den Beach.

Nach der Landung nahmen wir unser Gepäck entgegen und warteten auf einen Fahrer der Autovermietung, welcher uns am Flughafen abholte. Als wir bei der Autovermietung eintrafen, regelte Lorena alles. Keiner der beiden Herren sprach auch nur ein Wort englisch und sämtliche Verträge existierten ebenfalls nur auf portugiesisch. Alleine hätte ich hier nie ein Auto mieten können bzw. hätte ich keine Ahnung gehabt, was ich unterschreibe. Nachdem alles geklärt war überreichte er uns die Schlüssel eines süssen kleinen weissen Fiats. Der Kofferraum war so klein, dass unser ganzes Gepäck gar nicht Platz hatte. 😉 Da wir jedoch die Rückbank nicht brauchten, konnten wir schlussendlich alles problemlos verstauen. Haha, der Motor brummte wie bei einem Ferrari, jedoch kam der süsse Fiat kaum vom Fleck. Wir mussten so lachen und hatten gleich ein riesen Gaudi mit unserem „Brumm Brumm“. Somit machten wir uns auf den Weg zum „Meu Hostel“, bei welchem wir gute 40 Minuten später eintrafen. Wow, ein echt super süsses, sauberes und sehr schönes Hostel. Wir fühlten uns auf Anhieb pudelwohl, es war richtig spitze. Nach einer wohltuenden Dusche, hatten wir beide richtig Kohldampf und gönnten uns im Restaurant „Bodega do Sertão“, welches für seine ausgezeichneten und vielseitigen brasilianischen Spezialitäten bekannt ist, ein super leckeres Abendessen.

Nach diesem tollen Abend machten wir uns mit kugelrunden Bäuchen auf den Weg zurück ins Hostel und fielen schon bald in unsere Betten.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Strand „Praia do Gunga“. Juhuiiiiii – Sonne, Strand und Meer – was will man mehr. Kurz vor dem Ziel machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp und stiegen auf einen Aussichtsturm, um die atemberaubend schöne Sicht über Tausende von Kokosbäumen zu geniessen. Wooooow, einfach der Hammer.

Nun waren es nur noch ein paar Fahrminuten bis wir beim wunderschönen und fast menschenleeren Strand eintrafen. Einfach perfekt. Wir legten uns auf einen Liegestuhl, ratschten pausenlos und genossen einen frischen Kokusnussdrink. Später machte ich meinen obligatorischen Strandspaziergang, während Lorena sich ihren Hintern verbrannte. 😉

Bis ich von meinem wunderbaren Spaziergang zurückkam, konnte Lorena die Menuekarte auswendig und kaum setzte ich mich hin, wurden uns ein paar leckere „Acarajé“ serviert. Lorena ist einfach köstlich. Sie denkt den ganzen Tag ans Essen und kaum hat man etwas gegessen, überlegt sie sich schon, was man als nächstes Essen könnte. 😉

Gestärkt machten wir uns kurz nach 15.00 Uhr auf den Weg zum Strand „Barra de Sao Miguel“, welchen wir ebenfalls Auskundschaften wollten. Auch dieser war wunderschön und menschenleer. Hier waren wir wirklich die letzten zwei Gäste. Wir legten uns auf eine Liege, gönnten uns einen leckeren Drink und plauderten über Gott und die Welt.

Kaum hatten wir auf unseren tollen Trip angestossen, schüttete Lorena aus Versehen ihren ganzen Drink über die Liege. Der Kellner hatte es gerade gesehen und war so nett, dass er ihr einen Neuen brachte. Der Alkoholgehalt in meinem Drink haute mich fast von der Liege, so dass ich nach zwei kleinen Schlucken zur Bar ging und fragte ob sie mir diesen ein bisschen verdünnen könnten. Doch die beiden Barkeeper grinsten mich nur an, da sie kein Wort verstanden. Als der eine dann zur Alkoholflasche griff und mir noch mehr Alk einschenken wollte, winkte ich lachend und dankend ab. Auf einmal stand Lorena lachend hinter mir und teilte ihnen auf portugiesisch mit, dass mir der Drink zu stark sei und ich deshalb gerne noch etwas Saft hätte. Schlussendlich waren wir alle am Lachen und einer füllte mein Glas mit Saft auf. Nun war mein Drink super lecker und geniessbar. 😉 Gegen 17.00 Uhr teilte uns der eine Kellner mit, dass sie nun schliessen werden, wir aber problemlos noch bleiben dürfen. Nach Sonnenuntergang machten wir uns dann langsam auf den Rückweg ins Hostel, hüpften unter die Dusche und gingen gleich Essen. Zuerst gönnten wir uns ein leckeres „Tapioca de Carne seca“. Da dies jedoch nicht genug war, kehrten wir noch in einem Restaurant ein und bestellten uns eine Portion „Dadinho de Tapioca“ und „Isca de Peixe“. Als wir danach beide satt waren, machten wir uns auf den Rückweg ins Hostel und fielen todmüde in unsere Betten.

Wir gingen jeden Tag früh aus den Federn um vor der Masse am Strand zu sein. Dies war auch heute der Fall, weshalb wir uns nach dem Frühstück gleich auf den Weg zum „Praia de Ipioca“ machten. Bereits die gestrigen Stände waren wunderschön, jedoch übertraf dieser Strand absolut Alles. Einfach atemberaubend schön. Nach einem langen und traumhaften Strandspaziergang sowie tollen Bildern, badeten wir stundenlang im lauwarmen Wasser und genossen das wolkenlose Wetter. Es war echt das Paradies auf Erden …..

Nach diesem genialen Strandtag machten wir uns im frühen Abend auf den Rückweg ins Hostel, buchten für die ersten Tage in Rio de Janeiro ein Hostel und kehrten nach einer erfrischenden Dusche in der Pizzeria „Piratas do Picui“ zum Abendessen ein. Pizza à Discretion, wie geil ist dass denn. Oooooh, jetzt würde ich so gerne meinen Bopalino herbeamen, denn dies wäre für ihn das Paradies – schliesslich könnte er jeden Tag Pizza essen. Die Kellner kommen mit X-beliebigen Pizzen an den Tischen vorbei – von salzig bis süss sowie vegetarisch bis hin zu Fleischliebhabern – konnte man einfach alles haben und sogar noch seine eigenen Wünsche anbringen, wenn einem etwas fehlte. Wenn man ein Stück haben wollte, legte der Kellner einem dies auf den Teller und zog zu den nächsten Tischen weiter. Kaum setzten wir uns hin, ging es gleich richtig los. Das Restaurant füllte sich im Nu und die Kellner waren ziemlich auf trab, doch stets super freundlich. Da sie gleich merkten, dass ich kein Wort verstehe und mir Lorena immer alles übersetzten musste, sagten sie jeweils mit einem Lächeln auf den Lippen „please translate it to your friend“. 😉 Eigentlich hatte ich längst mehr als genug, wollte jedoch noch so viel probieren, dass wir uns mit der Zeit ein Stück teilten. Die Pizzen waren alle super lecker und es war ein richtig tolles Erlebnis zum Abschluss von unserem Aufenthalt in Maceió. Zurück im Hostel, packten wir einen Grossteil unserer Sachen zusammen, damit wir morgen früh gleich unsere Weiterreise antreten konnten.

Maragogi – 01.11.18 

Um 7.00 Uhr war Tagwache. Nach dem Frühstück im Hostel, packten wir die restlichen paar Kleinigkeiten zusammen und machten uns mit unserem „Brumm Brumm“ auf den Weg nach Maragogi.

Unterwegs stoppten wir an mehreren verschiedenen Stränden rund um „Praia de São Miguel dos Milagres“, doch so richtig gefiel es uns an Keinem. Doch nach den letzten Tagen waren unsere Erwartungen auch extrem hoch. Doch wir gaben nicht auf und fuhren nochmals rauf und runter, bis wir plötzlich auf einer ziemlich sandigen Strasse landeten und auf einmal stecken blieben. Shit! Das Auto spulte nur noch und die Räder sanken immer tiefer im Sand ein. Ach du grüne Neune. Da weit und breit niemand in Sicht war der uns zu Hilfe kommen konnte, buddelten wir die Räder frei, suchten nach Holzbrettern welche wir unter die Räder legen konnten und versuchten unser Glück. Während Lorena den Rückwärtsgang einlegte und aufs Gaspedal drückte, versuchte ich das Auto anzustossen. Doch wir hatten keine Chance, die Räder sanken gleich wieder im Sand ein. Somit alles nochmals von vorne. Diesmal setzte ich mich hinters Steuer und Lorena versuchte ihr Glück, doch leider ebenfalls ohne Erfolg. Hmmm, alleine wird das Nichts, wir brauchten Hilfe. Als wir dann von Weitem einen Typen am Telefon entdeckten und diesen herbei winkten, machte der sich gleich aus dem Staub. Auch ein weiterer Typ, welcher unweit von uns durch den Sand spazierte, schaute uns nur kurz verwirrt an und ging auf unsere Hilferufe gar nicht ein. Lorena meinte, dass die Typen vielleicht denken, dass es eine Falle sei. Somit hatten wir keine andere Wahl, als nochmals alleine anzupacken. Doch auch der dritte Versuch scheiterte. Wie aus dem Nichts, standen auf einmal beide Typen neben unserem Auto und packten sofort mit an. Vermutlich schauten uns die Beiden aus der Ferne zu und sahen, dass wir echt in der Klemme steckten. Mit Hilfe der beiden Männer lief alles flott und bereits kurze Zeit später hatten wir wieder festen Boden under den Rädern. Halleluja, war dies jetzt nervenaufreibend. Lachend und schweissgebadet, bedankten wir uns bei den Männern und entschieden uns nach dieser Aktion einfach an den nächsten Strand zu liegen und ein kühles Bier zu trinken.

Per Zufall landeten wir am schönsten Strand, welchen wir heute gesehen hatten. Immerhin was Gutes hatte das Ganze doch noch. 😉 Nach einer wohltuenden innerlichen Erfrischung, brauchten wir auch dringend eine Abkühlung im Meer. Huch, tat das gut. Da wir beide genug Aktion hatten, entschieden wir uns den Rest des Tages an diesem Strand zu relaxen und ein paar tolle Fotos zu knipsen.

Nach einem wunderbaren Tag am Beach, machten wir uns im späteren Nachmittag auf den Weg zur Fähre, mit welcher wir nach Maragogi hinüber fahren mussten.

Nach der Ankunft dauerte es nur noch eine gute halbe Stunde bis wir um 17.30 Uhr im „Maraga Beach Hostel“ eintrafen. Nachdem dem Check-in, hüpften wir kurz unter die Dusche und kehrten in einem nahegelegenen Restaurant zum Abendessen ein, da wir beide einen Bärenhunger hatten.

Anschliessend spazierten wir gemütlich durch Maragogi und buchten bei einem Typen ganz spontan eine „Private Buggy-Tour“ für den kommenden Tag, mit welcher wir die Highlights von Maragogi entdecken werden. Spitze, dass wird sicher cool. Zurück im Hostel hatte ich wieder einmal ein langes Telefonat mit meinem Schatz, bei welchem wir feststellten, dass mein Umzug in die Staaten noch ein paar Hürden mehr mit sich bringt, als wir dachten. Doch wir waren optimistisch, dass es schlussendlich irgendwie klappen wird.

Wie vereinbart wurden wir um 9.00 Uhr von unserem „Buggy-Fahrer“ vor dem Hostel abgeholt und fuhren als erstes zum „Maragogi“ Zeichen hoch und genossen die wunderschöne Aussicht.

Von da fuhren wir zum Beach „Praia Burgalhau“, bei welchem unser Fahrer ein paar richtig coole Fotos von uns knipste und wir natürlich auch Zeit zur freien Verfügung hatten.

Nach diesem Stop ging es weiter zum wunderschönen Beach „Praia da Barra Grande“, bei welchem es ein weiteres „Maragogi“ Zeichen hatte und wir erneut ein paar tolle Fotos knipsten. 

Uns gefiel diese Tour spitze und sie war absolut stressfrei, da wir nur zu zweit unterwegs waren. Klar fuhren wir typische Touristenattraktionen an und teilweise hatte es ziemlich viele Leute, doch bis anhin immer noch in einem angenehmen Rahmen. Anschliessend fuhren wir zu einem Ort, bei welchem wir Papageie hätten halten können. Da uns dies beide überhaupt nicht interessierte, fuhren wir direkt weiter zum bekannten Strand „Praia de Antunes“. Wir sahen schon von Weitem, dass es an diesem Beach nur so von Menschen wimmelte, weshalb wir uns nicht scheuten dem Fahrer mitzuteilen, dass er gar nicht anhalten müsse und gleich zum nächsten Beach fahren dürfe. Als wir beim unweit entfernten Beach „Praia do Xaréu“ eintrafen, waren wir fast für uns alleine und er war genau so schön wie der zuvor. Da wir zwei Stops ausliessen, hatten wir so viel Zeit zur Verfügung, dass wir uns im Meer abkühlten und uns für eine Weile in die Sonne legten. Es tat so gut und war sooooo wunderschön hier, dass wir gar nicht mehr gehen wollten.

Zum Tagesabschluss fuhren wir zum Strand „Praia da Barra Grande“, wo wir in einem Restaurant kurz nach 14.00 Uhr ein leckeres Mittagessen einnahmen und uns für den Rest des Tages an den Strand legten.

Vor Sonnenuntergang brachte uns ein Fahrer wieder ins Hostel zurück, bei welchem wir nach diesem tollen Tag noch einen gemütlichen Strandspaziergang am „Praia de Maragogi“ machten. Danach hüpften wir unter die Dusche, gingen etwas leckeres Essen und fielen schon bald in unsere Betten.

Recife – 03.11.18 

Nach dem Frühstück genossen wir die letzten paar Stunden am Beach „Praia de Maragogi“, bevor unsere Reise weiterging.

Kurz nach Mittag hüpften wir unter die Dusche, packten all unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg nach Recife.

Als wir in Recife im späteren Nachmittag ankamen, parkten wir das Auto und schlenderten ein bisschen durch die Gassen, bis wir schlussendlich im Museum „Paço do Frevo“ landeten. „Frevo“ ist ein brasilianischer Tanz – und Musikstil und wird vor allem zum Karneval in Recife gespielt. Das Wort „Frevo“ wird abgeleitet von „ferver“ was übersetzt „kochen“ heisst, womit die Stimmung bei diesem schnellen Tanz- und Musikstil gut beschrieben wird. Nach einer interessanten Führung durch das Museum, erhielten wir zum Abschluss die Möglichkeit ein paar Tanzschritte des „Frevo“ zu lernen, was echt witzig war. Danach landeten wir auch noch an einer „Capoeira-Hochzeit“, welche gerade im Museum stattfand und für alle öffentlich war. Eine Hochzeit mal ganz anders, als man es sich gewohnt ist. Der Saal kochte, es war eine brütende Hitze und der Schweiss lief uns nur so runter.

Nach diesem spektakulären Erlebnis hatten wir beide richtig Hunger und kehrten in einem nahegelegenen Steakhouse ein. Naja, das Fleisch haute uns nicht gerade vom Hocker, aber da wir beide so Kohldampf hatten, assen wir alles auf.

Gestärkt schauten wir mal kurz bei unserem Auto vorbei, ob alles noch drin und dran war. Auf dem Rückweg knipsten wir beim „Recife“ Zeichen noch ein paar Fotos, bevor wir wieder ins vorherige Restaurant zurückkehrten, wo eine coole Live-Band spielte und wir uns dazu einen Caipi gönnten.

Kurz nach 23.00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Autovermietung, da wir bis Mitternacht das Auto retournieren mussten. Dabei hatten wir es tatsächlich geschafft, vor lauter ratschen zweimal die Ausfahrt zu verpassen und mussten jeweils einen riesigen Umweg fahren. Da die Zeit langsam knapp wurde, zeigte mir Lorena wie sie bei der Polizei Autofahren gelernt hatte. Huch, wortlos sass ich auf dem Beifahrersitz und hielt mich einfach nur fest. Einzig als wir erneut kurz vor der Ausfahrt waren, sagte ich zu ihr „slow down“. Beim dritten Anlauf erwischte sie dann die Ausfahrt und wir trafen ein paar Minuten zu spät bei der Autovermietung ein. Da angekommen meinte sie nur so „Sorry that I drove that fast. Are you OK?“. Ich schaute sie mit grossen Augen an und sagte grinsend „Yes, I’m still alive so everything is all right.“ 😉 Nachdem die Autorückgabe problemlos über die Bühne ging, wurden wir mit einem Shuttlebus zum Flughafen gefahren. Als wir uns dem Check-in Schalter näherten, waren wir sehr überrascht, dass es um diese Uhrzeit eine solch lange Schlange hatte.

Nachdem wir gut eine Stunde angestanden waren, sahen wir, dass nur ein Mitarbeiter zur Abfertigung der ganzen Reisenden zuständig war. Kein Wunder, dass es so langsam vorwärts ging. Als wir an der Reihe waren, teilte uns der Angestellte mit, dass der Flieger total ausgebucht sei und er deshalb leider keine zwei Sitze nebeneinander hätte. Dies war für uns absolut kein Problem. Wir befürchteten schon, dass wir nicht mehr mitfliegen können. Anschliessend liefen wir zum Gate, setzten uns auf einen Stuhl und versuchten nicht einzuschlafen. Um 2.00 Uhr konnten wir dann endlich boarden und ich kleiner Glückspilz hatte eine ganze Sitzreihe für mich alleine. Klar winkte ich gleich Lorena hervor, welche ein paar Reihen weiter hinten in der Mitte eingequetscht war. Kurz darauf hob der Flieger ab Richtung Rio de Janeiro…..

Ein Gedanke zu „Brasilien
Salvador bis Recife

  1. Hallo liebes Martina
    Ich habe es richtig genossen endlich wieder einen Blog von dir zu lesen.
    Super ist mega toll !!!! Danke viel mal für die schönen Filme und Fotos mit Berichten.
    An dir ist eine Reporterin verloren gegangen 😉
    Freue mich schon auf den nächsten.
    Brasil ist für mich immer ein bisschen Arlette :-))
    Sooo viel ist in der Zwischenzeit passiert unglaublich.

    Ha di fescht lieb Mami

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