Melbourne – 18.05.18
Kurz vor 14.30 Uhr landete der Flieger in Melbourne. Es regnete und regnete und regnete. Ich checkte im Hostel „United Backpackers“ ein und setzte mich mit meinem Laptop in den Aufenthaltsraum, wo ich mir gerade noch ein Plätzchen ergattern konnte. Am Abend lief ich gemütlich zur „+39 Pizzeria“ und hatte wieder einmal mehr eine sehr leckere Pizza.
Nach dem Frühstück machte ich mich auf ins „The Journal Cafe“, in welchem ich mit Bopa einmal war. Als ich so durch die Gassen schlenderte, stiegen ganz tolle Erinnerungen in mir hoch als wir im Januar zusammen hier waren. Wie wir Hand in Hand durch die Strassen spazierten, zusammen Fotos knipsten, gemütlich etwas assen und vor allem viel lachten. Zum einen zauberte es ein Lächeln auf meine Lippen, doch zum anderen schossen mir auch Tränen in die Augen. Obwohl die Weltreise einer meiner absolut grössten Träume war und ich jeden Tag extrem dankbar dafür war, dass ich dies alles erleben durfte, zerriss mich die Distanz zu meinem Schatz teilweise fast. Wir schrieben und telefonierten JEDEN Tag zusammen – einzige Ausnahmen waren, wenn ich keinen Empfang hatte, was zum Glück extrem selten vorkam – was uns das Gefühl gab gar nicht so weit weg voneinander zu sein. Dies war für uns beide eine grosse Stütze unsere Beziehung über all die Monate aufrecht zu erhalten. Zudem gab es mir auch das Gefühl, dass ein Teil von ihm die ganze Zeit mit mir mitreist. Er wusste über jede Kleinigkeit Bescheid und war teilweise über einen Ort noch viel besser informiert als ich selbst. Dennoch hatte ich sooooo oft Sehnsucht nach ihm und stieg in Gedanken zigmal in einen Flieger um zu ihm nach Hause zu fliegen. Das letzte Mal sahen wir uns am 25. Januar in Sydney, was nun fast 4 Monate her war…. Als ich im Café ankam, nahm ich meinen Laptop hervor und tippte ein bisschen auf den Tasten herum. Eigentlich wollte ich mir nochmals bezüglich meiner Weiterreise Gedanken machen, doch dies fiel mir gerade etwas schwer. Hawaii hatte ich aufgrund des erneuten Vulkanausbruchs vorläufig gestrichen, da ich keine Lust hatte ins Ghetto zu reisen. Keine Ahnung ob es tatsächlich so schlimm war wie die Medien berichteten, aber ausprobieren wollte ich es nicht. Einen Plan B hatte ich jedoch nicht. Naja, vielleicht war heute wirklich nicht der beste Tag um dies herauszufinden.
Nach einem aufmunternden und langen Telefonat mit meinem Bopalino, ging es mir schon wieder viiiiiiel besser und die gute Laune kehrte langsam zurück. Als ich später in meinem Zimmer war, machte ich mit meinen zwei Zimmergenossen, Wu Xinxian, aus Taiwan und Lewis, aus England Bekanntschaft. Zurzeit waren wir zu Dritt in unserem 4er Zimmer. Anstatt wieder zu grübeln und Trübsal zu blasen, fragte ich die beiden Jungs ob sie Lust auf ein Bierchen an der Hostelbar hätten. Beide stimmten sofort zu und dies war der Beginn eines legendären Abends. OMG, die zwei Spassvögel waren die beste Medizin die ich jetzt gebrauchen konnte. Ich lachte mich krumm und hatte schon lange nicht mehr so viel Spass. Nachdem die Hostelbar geschlossen hatte, zogen wir noch weiter in irgendeinen Club und fielen in den Morgenstunden in unsere Betten.
Echt super wenn alle vom gleichen Zimmer zusammen weggehen, dann kann man am morgen sogar ausschlafen. Nachdem Sunshine – dies war nun der Spitzname für Wu Xinxian, da wir uns die Aussprache seines Namens einfach nicht merken konnten – an ein Date rannte, gönnten Lewis und ich uns ein Spätaufsteher-Frühstück im „The Hardware Societe“. Mmmmmh, war das lecker.
Doch an die kühlen Temperaturen musste ich mich echt noch ein bisschen gewöhnen. Als wir wieder im Hostel waren, schnappte ich meinen Laptop und arbeitete an meinem Blog. Am Abend kochten wir drei uns etwas zu essen und spielten mit ein paar Leuten vom Hostel den Rest des Abends „UNO“. Wir drei verstanden uns echt gut und es machte richtig Spass mit den Beiden Zeit zu verbringen. Es war alles so unkompliziert und jeder wusste über die momentane Lebensphase des anderen Bescheid. Sunshine war auf einem endlosen Datingmarathon mit Gleichgeschlechtlichen, Lewis steckte in einer sehr komplizierten Beziehungsgeschichte und ich war die glücklich Verliebte mit grosser Sehnsucht nach meinem Liebsten. Genau so wie das Leben halt spielt, war von allem etwas dabei.
Nachdem ich lange ausgeschlafen hatte, traf ich mich im späteren Nachmittag mit einem deutschen Mädel auf einen Kaffee. Sie hatte sich auf meinen Post gemeldet, welchen ich vor ein paar Tagen ins Facebook stellte. Ich war auf der Suche nach jemandem der Lust hatte, mit mir ein Auto zu mieten und die „Great Ocean Road“ abzufahren. Auf dem Weg dahin schaute ich kurz im Shop „Backpackers World Travel“ neben dem Hostel vorbei, da mir Lewis mitteilte dass es da ein kleines süsses Krokodil zu sehen gäbe. Doch als ich da ankam, hatte dies gerade Pause. Na dass war doch klar. Als ich gleich wieder gehen wollte, fragte mich einer der Angestellten ob ich an der heutigen Preisverleihung teilnehmen möchte. Ich müsse lediglich mit der Nummer, welche er mir in die Hände drückte, um 18.00 Uhr wieder hier im Shop stehen. Das wäre schon alles. A11, die Solothurnerzahl kann doch nur Glück bringen. Auch wenn ich gar keine Ahnung hatte, was es zu gewinnen gab, nahm ich die Nummer mal mit.
Das Treffen mit Luna, dem deutschen Mädel verlief tiptop und somit stand einem gemeinsamen kleinen Roadtrip nichts mehr im Weg. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um gemeinsam ein Auto zu mieten. Als ich mich wieder auf den Rückweg machte, schaute ich kurz vor 18.00 Uhr im Shop vorbei. Da dieser menschenleer war, wollte ich gerade wieder gehen. Doch dann rief mir der gleiche Angestellte wie am Nachmittag hinterher, dass ich bleiben solle sie werden gleich den Hauptpreis verlosen. Da sah ich mich im Shop um und sagte „there are no people“. Da erwiderte er lachend „that’s true, so the bigger is your chance to win“. Obwohl ich der ganzen Sache nicht ganz traute, liess ich mich dann doch überreden zu bleiben. Auf einmal tauchte tatsächlich noch ein Typ auf, welcher für die Verlosung extra 20 Minuten mit dem Motorrad durch Melbourne fuhr. Oha, so langsam war ich doch etwas neugierig, was es denn hier zu gewinnen gab. Da wurde uns mitgeteilt, dass sie bereits die ganze Woche diverse Preise verlosten und es nun den Hauptpreis – einen 5-Tages-Trip in den Norden Australiens im Wert von $1’500 – zu gewinnen gab. Wooooow, mit so was hatte ich also nicht gerechnet. Aufgrund der zahlreichen Erscheinung von uns zwei, zogen sie nicht eine der vielen Nummern aus einem Glas, sondern schrieben unsere Namen auf je einen Zettel. Ansonsten hätte die Verlosung wohl Stunden gedauert. Nummer 17 – nicht anwesend, Nummer 66 – nicht anwesend, Nummer 121 – nicht anwesend etc. 🙂 Sie machten sogar eine kleine Show für uns zwei. Der Typ und ich sahen uns nur noch grinsend an. Dann schüttelte der Angestellte die namenbeschriebenen Zettel in seinen Händen hin und her und eine der Angestellten zog einen Zettel mit dem Namen des Gewinners. Trommelwirbel – Trommelwirbel – Trommelwirbel – „the winner is MARTINAAAAAA“. Sie begannen zu schreien, jubeln, klatschen und ich sass wie gelähmt auf dem Stuhl. OMG, ich glaube es nicht – ich habe den Hauptpreis gewonnen – woohoo wie geil ist dass den. 🙂
Als sie mir den Gutschein überreichten, teilten sie mir mit, dass ich in den kommenden Tagen mit meinem Reisepass vorbei schauen solle und dann werden sie alles für mich buchen. Nachdem ich mich bei allen bedankt hatte und wieder zurück im Hostel war, rief ich als erstes natürlich gleich meinen Schatz an. Er war genau so baff wie ich und freute sich riesig für mich. 😉
Die Jungs konnten es kaum glauben und fanden es voll cool, das ich den Hauptpreis gewonnen hatte. Zum Nachtessen holten wir uns ein leckeres Curry und verbrachten den restlichen Abend in einer Spielhalle. Zuerst spielten wir ein paar Runden „Billiard“ und zum Abschluss noch eine Runde „Beer Pong“. Gerade als wir wieder beim Hostel ankamen, machte sich eine ganze Horde Backpackers auf den Weg zur „Ubar“. Da es Lewis letzter Abend war, schlossen wir uns der Gruppe spontan an und hatten ein Riesengaudi.
Als sich die Bar leerte, machten auch wir uns auf den Heimweg und schauten noch kurz beim Döner vorbei. Danach hiess es Abschied nehmen von Lewis, welcher schon bald im Flieger nach Hause sitzt.
Nachdem Frühstück traf ich mich mit Luna um ein Auto zu mieten. Ich schaute mir am Vortrag bereits zwei, drei Angebote an und schlussendlich konnten wir mit einem Angestellten von „Happy Travels“ einen solch guten Deal abschliessen, dass wir gleich zuschlugen. Yepa, ein Kleinwagen bei „JUCY Rentals“ war gebucht. Zudem teilte mir Luna mit, dass sich uns evtl. noch ein weiteres deutsches Mädel anschliessen möchte, was für mich absolut in Ordnung war. Dabei kam ich auf die Idee, dass ich Sunshine ebenfalls fragen könnte, ob er uns Mädels begleiten möchte. Dieser stimmte sofort zu. Tiptop, somit waren wir nun zu viert und das Auto voll. Am Abend kochten wir uns eine echt leckere und sehr gesunde Gemüsenudelsuppe. Danach schaute ich mir die Great Ocean Road Route nochmal etwas genauer an, während sich Sunshine für ein Date bereit machte.
Als ich nach dem Aufstehen meinen Aufenthalt um eine weitere Nacht verlängern wollte, teilte mir der Typ an der Rezeption mit, dass alle 4er Zimmer ausgebucht seien und er nur noch wenige freie Betten im 10er Zimmer hätte. Da es nur für eine Nacht war, überlegte ich nicht lange und zog um. Zudem schrieb ich Sunshine kurz eine Nachricht, da ihm das Gleiche blühen wird, wenn er von seinem Date zurückkehrte. Am Nachmittag nahmen wir an einer „City-Tour“ teil, welche uns quer durch die Gassen von Melbourne führte.
Sunshine und ich waren echt wie Siamesische Zwillinge und verbrachten extrem viel Zeit zusammen, da die Chemie voll stimmte und ich mich in seiner Gegenwart absolut wohl fühlte. Auch Bopa fand es cool, dass ich mich mit jemandem so gut verstand und musste immer lachen wenn ich ihm sagte, „eg darf dr ne nie vorstöue, söscht het är nor no Öige för de“. 🙂
Als wir nach der interessanten Tour ins Hostel zurückkehrten, holte ich meinen Reisepass und spazierte etwas zögernd in den Shop hinein. Kaum stand ich drin, grinsten mich alle an und der Angestellten sagte lachend „you still don’t believe it“. Naja, dass hatte schon was. So richtig wahr haben konnte ich es echt noch nicht, dass ich tatsächlich den Hauptpreis gewonnen hatte. Die Entscheidung zwischen Darwin und Alice Spring fiel mir sehr leicht, da ich mit Bopalino bereits eine unvergesslich tolle Zeit in Alice Spring verbringen durfte. Als eine Angestellte dann alles zu buchen begann und mir eine Bestätigung nach der anderen in die Finger drückte ohne auch nur einen Cent von mir zu verlangen, begann ich es so langsam aber sich zu realisieren. Juhuiiiiiiii, ich fliege nach Darwin!!!!! Zurück im Hostel packte ich für die kommenden 3 Tage meine Sachen zusammen und brachte das restliche Gepäck zum Lagern in die Agentur, wo wir das Auto gebucht hatten. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch daran, dass ich den Schlüssel des Schlosses am Abend NICHT einschliessen darf. Denn der eine Schlüssel hatte ich im grossen Backpack, welchen ich soeben abgegeben hatte und der zweite Schlüssel war in meinem kleinen Rucksack, welchen ich jeden Abend einschliesse. Nach dem Essen machte ich mich schon bald bettreif und schloss wie jeden Abend meinen kleinen Rucksack ein. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack, zog die Decke über mich und schlief friedlich ein.
Great Ocean Road – 24.05.18
Um 6.45 Uhr klingelte mich der Wecker aus dem Tiefschlaf. Als ich erwachte, schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf – ach du grüne Neune, der Schlüssel ist eingeschlossen. Was mache ich jetzt. Da wir uns um 8.00 Uhr bei der Autovermietung „JUCY Rentals“ verabredet hatten und die Agentur, wo wir das Gepäck lagerten erst um 9.30 Uhr öffnete, hatte ich keine andere Wahl als das Schloss aufzuknacken. Ich eilte zur Rezeption runter und fragte nach einer Zange. Das Mädel gab mir eine Monsterzange mit, welche fast so lang war wie mein Arm. Das Schloss war ziemlich dick und ich hatte keine Chance es aufzubrechen. In den Filmen sieht das immer alles so easy aus, doch in Wirklichkeit ist das harte Arbeit. Auch Sunshine hatte nicht genug Kraft dazu. Somit schaute ich im Zimmer einmal in die Runde und sah einen Typen mit Muckis in einem der Betten liegen. OMG, der wird mich umbringen, aber ich muss denn jetzt echt aufwecken. Ansonsten wird das nichts, denn ohne Rucksack kann ich nicht weg. Es war alles da drin – Führerschein, Kreditkarten, Kamera, etc. einfach alles. Es dauerte einen kurzen Moment bis ich ihn wach kriegte und er mich ganz erstaunt anschaute. Da lächelte ich ihn freundlich an und sagte, „sorry, I need your muscles for a moment“. Zum Glück hatte er Humor, stieg aus dem Bett, nahm die Zange und bäääm das Schloss war im nu in zwei Teilen. Ich konnte mich gerade noch bedanken, bevor er die Bettdecke wieder über den Kopf zog.
Nun mussten wir etwas Gas geben um rechtzeitig beim „JUCY Rentals“ einzutreffen. Als wir im Tram waren, teilten wir den anderen Beiden mit, dass wir uns etwas verspäten werden. Beim Eintreffen war Isa, das andere deutsche Mädel, bereits da. Doch von Luna fehlte noch jede Spur und im Chat hatte sie sich auch nicht zu Wort gemeldet. Nach etwa 10 Minuten erhielten wir eine Nachricht, dass sie verschlafen hatte. Haha, das fängt doch schon mal gut an. Als wir komplett waren, warfen wir unser Gepäck in den Kofferraum und fuhren los. Obwohl wir uns im Vorfeld ein paar Gedanken über mögliche Stopps gemacht hatten, fanden wir es trotzdem sinnvoll beim Visitor Center in Geelong kurz anzuhalten.
Als wir dies endlich gefunden hatten, standen zwei uralte, eingefallene Männchen hinter einem Tresen und gaben uns sehr ausführlich Tipps zur „Great Ocean Road“. Doch leider war nichts Neues dabei, was wir nicht schon selbst im Internet herausgefunden hatten. Da sich die Herren so sehr bemühten uns alles zu erzählen, war es gar nicht so einfach sie abzuklemmen. Doch irgendwann hatten wir keine andere Wahl, sonst würden wir heute noch dastehen. Danach machten wir uns auf den Weg zum „Guvvos Beach“.
Nach einem kurzen Strandspaziergang, folgte ein wunderschöner Rundspaziergang beim“Eagle Rock Lookout“.
Wir hatten eine tolle Stimmung untereinander, nur das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite. Doch bis anhin blieben wir trocken und waren den dunklen Wolken immer einen Schritt voraus. Hoffentlich bleibt dies so. Unterwegs zum nächsten Highlight, stoppten natürlich auch wir beim „Great Ocean Road“ Schild um ein Foto zu knipsen.
Danach machten wir uns auf den Weg zu den „Erskine Falls“ und sahen aus der Ferne sogar noch zwei Kängurus.
Wir blieben vom Regen verschont, doch die Temperaturen sanken immer mehr. Vor dem Eindunkeln stoppten wir noch ganz kurz beim „Teddy’s Lookout“.
Danach machten wir uns auf den Weg zum Hostel „Apollo Bay Backpackers Lodge“, welches wir tagsüber gebucht hatten. Eigentlich wäre das YHA vorgesehen gewesen, welches jedoch etwas teurer war und sich schlussendlich die Mehrheit für das billigere entschied. Naja, es hatte schon seinen Grund, weshalb ich billige Unterkünfte in der Regel meide. Ich hatte einfach die Erfahrung gemacht, dass billig in Australien und Neuseeland (fast) immer schäbig bedeutete, was hier genau zutraf. Klar erinnerte mich das ganze an die Unterkunft in Coromandel, welche ich buchen musste da es nichts anderes mehr frei hatte. Doch das hier war tatsächlich noch eine Spur schlimmer. Als wir in der Küche unser Essen zubereiteten und überall Ameisen herumkrabbelten, musste ich mich echt überwinden etwas anzufassen. Denn sobald in der Küche etwas zu kriechen beginnt, hört bei mir der Spass auf.
Danach verzogen wir uns in unser 4er Zimmer und hüpften nach ein paar Plauderstunden in unsere Betten ohne auch nur einen Moment daran zu denken, was sich wohl hier alles in der Matratze befindet. Augen zu und durch. Je schneller ich schlafe, desto eher ist dieser Albtraum vorbei.
Am nächsten Morgen packten wir rasch unsere Sachen zusammen und reisten weiter. Als Erstes steuerten wir den „Marriner’s Lookout“ an und genossen die herrliche Aussicht.
Danach ging es weiter zum „Maits Rest Rainforest“, wo wir einen tollen Spaziergang durch den Regelwald machten. Es kristallisierte sich sehr schnell heraus, dass die beiden Mädels verglichen mit Sunshine und mir nur einen kleinen Bruchteil der Fotos knipsten und uns deshalb meistens einen Schritt voraus waren.
Zurück im Auto fuhren wir ganz in die Spitze runter zum „Cape Otway Lighthouse“, welches wir schlussendlich jedoch nicht besichtigten, da der Eintritt 20 Dollar pro Person war. Somit liefen wir einen Teil des „Great Ocean Walk“ ab, welcher hier vorbei führte. Da man jedoch auf dieser Strecke praktisch nichts zu sehen bekam, drehten wir bald wieder um.
Naja, dass war wohl nix. Somit machten wir uns nach diesem Flop auf den Weg zum“Castle Cove Lookout“.
Nach einem kurzen Stop spazierten wir gemütlich am Strand der „Gibson Steps“ entlang. Die Wolken folgten uns auf Schritt und Tritt und waren uns immer dichter auf den Fersen.
Nach einer kurzen Fahrtzeit von knapp 15 Minuten trafen wir dann endlich bei den weltbekannten „Twelve Apostles“ ein.
Obwohl die Dämmerung längst eingebrochen war, liessen wir uns nicht daran hindern zum Tagesabschluss noch die nahegelegene „London Bridge“ zu besichtigen.
Nachdem es dann so dunkel und kalt war, dass man kaum noch etwas sehen konnte, fuhren wir nach Port Campbell zurück, wo wir das tolle „Port Campbell Hostel“ für eine Nacht gebucht hatten. Nach unserer gestrigen Nacht stimmten mir alle zu, dass wir uns diese Nacht ein etwas teureres Hostel leisten. Et voilà, sobald man ein bisschen mehr bezahlt, kriegt man auch etwas fürs Geld. Das Hostel war so sauber und schön, dass man sogar auf dem Fussboden hätte essen können. Absolut der Hammer und das pure Gegenteil von gestern Abend.
Wir gönnten uns nach diesem tollen Tag eine leckere Pizza im Hostel. Im Verlauf des Abends machte sich das kalte, nasse Wetter bei mir bemerkbar und ich kriegte Halsweh und meine Nase lief wie ein Wasserfall. Na super, dass kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Somit warf ich gleich ein paar Medis ein, bevor ich mich schlafen legte.
Als wir am Morgen aufgestanden waren, fühlte ich mich total gerädert. Mir brummte der Schädel, meine Stimme quietschte und ich hatte extrem Halsweh. Somit freute ich mich auf eine gemütliche Heimfahrt der Küste entlang um mich bald ausruhen zu können. Doch dann teilte uns Isa beim Frühstück mit, dass sie unbedingt durch den „Grampians Nationalpark“ nach Hause fahren möchte um da noch ein paar Sachen anzuschauen. Meine Begeisterung hielt sich sehr in Grenzen. Zum einen weil ich angeschlagen und träge war, da ich fast nichts geschlafen hatte und zum anderen da der Stress bereits vorprogrammiert war. Denn die reine Fahrtzeit von Port Campbell nach Melbourne beträgt gute 3 Stunden, mit einem Umweg durch den Nationalpark werden daraus jedoch mindestens 7 Stunden! Da es ihr so extrem wichtig war und sie sich sogar schon überlegte mit Luna zu trampen, stimmte ich etwas widerwillig zu und warf mir nochmals ein paar Medis ein. Jedoch bedingte ich mir heraus, dass wir aufgrund des wunderschönen Wetters die „Twelve Apostles“ nochmals gemütlich bei Tageslicht besichtigten, da dies der eigentliche Hauptgrund unseres Trips war. Es war gestern schon sehr eindrücklich, doch mit Sonnenschein sieht es gleich noch 1000 mal schöner aus.
Das warme Wetter tat mir richtig gut und die Medis begannen zu wirken. Zudem hielt ich mich mit Schwatzen etwas zurück um meine Stimmbänder zu schonen. Von nun an setzte sich Isa hinter das Steuer und wir fuhren als erstes zum „Bay of Martyrs“ gefolgt vom unweit entfernten „Bay of Islands“.
Danach folgte eine gute zweistündige Autofahrt ins Landesinnere, weshalb wir erst nach 16.00 Uhr im „Grampians Nationalpark“ eintrafen. Als erstes machten wir einen kurzen Stop bei den „MacKenzie Falls“, welche uns jedoch nicht wirklich vom Hocker hauten.
Kurze Zeit später sassen wir bereits wieder im Auto und fuhren direkt zu „The Balconies“, wo wir bei Sonnenuntergang eintrafen.
Als wir im Finstern zurück auf den Parkplatz eilten, stand nur noch unser Auto da. Ja dann ist es wohl höchste Zeit, sich auf den Rückweg zu begeben. Da man kaum noch die eigene Hand vor dem Gesicht erkennen konnte, hüpften wir schnell ins Auto. Da teilte mir Isa mit, dass sie in der Dunkelheit nicht gerne Auto fährt, weshalb ich mich hinter das Steuer setzte. Die Fahrt aus dem Nationalpark heraus war sehr mühsam, da das Scheinwerferlicht des Autos die einzige Beleuchtung war, die ich weit und breit hatte. Ringsherum war alles schwarz. Echt ein unangenehmes Gefühl, wenn man so Auto fahren muss. Anfänglich hatten wir keinen GPS-Empfang, weshalb wir noch eine ganze Weile in die falsche Richtung fuhren. Doch irgendwann waren wir auf dem richtigen Weg. Wir waren alle ziemlich müde von den letzten beiden Tagen, weshalb es mich auch nicht weiter verwunderte, dass ich mich mit Sunshine noch kurz in die Haare kriegte. Tja, dass kommt in den besten Familien vor. Kurz nach Mitternacht trafen wir dann in Melbourne ein. Wir stellten das Auto bei der Autovermietung ab, warfen den Schlüssel ein und machten uns anschliessend mit dem Tram auf den Weg in die Stadt. Ich verabschiedete mich von den beiden Mädels und checkte wortlos mit Sunshine kurz nach 1.00 Uhr im Hostel „United Backpackers“ ein.
Melbourne – 27.05.18
Nachdem ich sehr lange ausgeschlafen hatte, setzte ich mich nach dem Frühstück an meinen Laptop und arbeitete an meinem Blog. Am späteren Nachmittag machte ich mich alleine auf in die Stadt. Zum einen weil Sunshine immer noch angefressen war und zum anderen da ich auch sehr gerne wieder einmal alleine war. Ich kaufte mir ein neues Schloss, schlenderte durch die Gassen und blieb bei den tollen Strassenmusikern eine ganze Weile stehen.
Nachdem ich wieder zurück im Hostel war, hatte ich ein langes Telefonat mit Bopa und anschliessend mit meinen Eltern. Danach kochte ich mir etwas zum Abendessen und traute meinen Augen kaum, als ich unter all den jungen Backpackern mitten drin dieses alte Ehepaar sitzen sass. OMG, dass ist ja geil.
Etwas später tauchte auch Sunshine in der Küche auf und somit war dies eine gute Gelegenheit um das Kriegsbeil zu begraben. Da ich immer noch etwas angeschlagen war, hüpfte ich nach dem Essen gleich ins Bett.
Viel Schlaf tat mir richtig gut und ich fühlte mich schon viel besser. Nach dem Frühstück schlenderten Sunshine und ich ein bisschen durch die Stadt. Da es jedoch saukalt war, setzten wir uns schon bald in ein gemütliches Café.
Am Abend kochten wir uns ein paar Pasta und Sunshine huschte danach an ein Date. Ich setzte mich in den Aufenthaltsraum und sortierte die vielen Fotos und Videos unseres Trips aus.
Nach dem Aufstehen, stand als Erstes waschen auf dem Programm. Während die Wäsche in der Maschine schleuderte, nutzte ich die Zeit um meine beiden Backpacks komplett auszuräumen, alles gründlich zu sortieren und wieder einzuräumen. Nachdem alles erledigt war, holte ich mir im MC ein leckeres Caramel Sundae.
Zurück im Hostel sicherte ich die aussortierten Fotos sowie Videos und verabredete mich am Abend mit Sunshine und einem seiner Dates zum Sushi essen. Nach einem Abschiedsbierchen brachten mich die Beiden ins Hostel zurück und zogen weiter.
Nachdem ich ausgecheckt hatte und meinen grossen Backpack im Gepäckraum lagerte, spazierte ich gemütlich durch den „Alexandra Gardens“. Doch es war so arschkalt, dass ich mich riesig auf die warmen Temperaturen in Darwin freute.
Als ich ins Hostel zurückkehrte, schnallte ich meine Backpacks um und fuhr um 17.00 Uhr mit dem Tram und anschliessend dem Skybus an den Flughafen. Vor dem Abflug gönnte ich mir ein leckeres Sandwich und war schon sehr auf meinen gewonnen Trip gespannt…..