Perth – 28.12.17
Mit weichen Knie stand ich zuvorderst am Geländer – wie die Groupies bei ihren Lieblingsbands – einfach ohne zu kreischen. Jedesmal wenn die Schiebetür aufging zuckte ich kurz zusammen. Und dann war es endlich soweit. Da kam Bopa, jedoch so schnell, dass er mich gar nicht sah….. 😉
Ich rannte durch die Leute und fiel ihm um den Hals. Das Gefühl ihn nach 52 Tagen endlich wieder halten zu können war soooooooooooooooooo unbeschreiblich schön, dass mir die Freudentränen wie Wasserfälle über die Wangen kullerten. Die Emotionen die da in mir hoch kamen sowie die ganze Anspannung die sich auf einmal löste, kann ich gar nicht in Worte fassen…..
Nachdem wir uns begrüsst hatten, fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel und checkten in dieses wunderschöne Zimmer ein. Ach war das herrlich! Endlich wieder einmal ein richtiges Bett zu haben mit eigenem Bad und so viel Platz – einfach fantastisch.
Obwohl Bopa schon 28 Stunden auf den Beinen war, wollte er solange wie möglich wach bleiben, damit er dem Jetlag entfliehen konnte. Somit schlenderten wir gemütlich zur „Elisabeth Quai“ runter.
Roadtrip von Perth nach Monkey Mia – 29.12.17
Yeah Yeah Yeah – am nächsten Morgen holten wir unseren 4×4 bei der Firma „Wickedcampers“ ab und deckten uns im Supermarkt für die kommenden Tage mit Esswaren sowie Campingzubehör ein.
Noch einmal kurz volltanken und dann ging unser Roadtrip los. Ich fuhr voller Vorfreude auf die Autobahn und begab mich auf die Überholspur, da vor mir ein Bauarbeiterauto sehr langsam fuhr. Bling – et voilà und schon gab es das erste Foto für die australische Polizei. „Neeeeeiiiii“ schrie ich auf und Bopa schaute mich ganz erstaunt an. „Was häsch de du?“ Er hatte es gar nicht mitbekommen, dass es mich geblitzt hatte. Zudem dachte er, dass ich mich wohl getäuscht hätte. Doch leider war ich mir 99,9% sicher, dass dies keine Baustellenleuchte war, welche am helllichten Tag vor sich hin blinkte. Damit ich jedoch Gewissheit hatte, drehte ich nochmals kurz um – wir waren ja erst 2 min. auf der Autobahn. Und da stand er. Ganz gross und leise am Strassenrand – kaum zu übersehen – und verrichtete seinen Job. Tja, dumm gelaufen. Klar hatte es mich gewurmt, aber ich konnte nichts mehr ändern und wir liessen uns deswegen die Laune nicht verderben. Die Klimaanlage lief auf hochtouren und trotzdem war es eine enorme Hitze im Auto. Naja, wirklich kühle Luft blies es nicht aus den Schlitzen. Nach gut einer Stunde war klar, dass es mit der Klima und uns beiden nichts mehr werden würde. Hmmmm, dass war ziemlich kacke, da das Thermometer teilweise über 38 Grad anzeigte und wir im Schweiss badeten. Da gab es nur eins, Fenster runter und Staub rein. Vor dem Eindunkeln machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz und erhielten leider immer die gleiche Antwort „fully booked“. Nach dem dritten ausgebuchten Campingplatz entschieden wir uns auf einem Parkplatz in der Nähe von „Ledge Point“ wild zu campieren. Zu Beginn waren wir die Einzigen, doch schon nach kurzer Zeit kamen mehr und mehr Camper angefahren, welche wohl auch nichts mehr gefunden hatten. Es windete so stark, dass wir echt Mühe hatten unser Dachzelt aufzustellen. Zudem war die Abdeckblache nur an zwei Enden befestigt, da die anderen Beiden abgerissen waren. Da es sie fast davon geblasen hatte, entschieden wir uns sie ganz abzunehmen. In der Hoffnung, dass wir vom Regen verschont bleiben würden. Da dieser Wind sehr ungemütlich war, kochten wir uns nur kurz eine Suppe und setzen uns in den Kofferraum.
Es war sehr kalt, weshalb wir echt froh waren, dass wir uns noch eine Kuscheldecke gekauft hatten. Diese konnten wir bereits in der ersten Nacht sehr gut gebrauchen.
Sobald die Sonne aufging, war nichts mehr mit schlafen. Schon kurz nach 7.00 Uhr hatten wir gefühlte 40 Grad im Zelt. Da steht man – auch ohne Wecker – freiwillig auf. Ein bisschen Wasser ins Gesicht, Zahnpasta in den Mund, Deo unter die Arme und schon waren wir fertig für die Weiterfahrt.
Unser erster Stop waren die „Pinnacles“ im Nambung Nationalpark. Diese erheben sich zu tausenden geheimnisvoll aus dem Dünensand und sind teilweise bis 4 Meter hoch. Es war echt faszinierend, aber einfach viiiiiel zu heiss und nirgends hatte es ein Schattenplätzchen.
Plötzlich jaulte Bopa auf und hielt sein Ohr fest. Tatsächlich hatte ihn eine Biene gestochen und der Stachel steckte immer noch in seinem Ohr fest. „Schwester“ Martina nahm die Pinzette und zog ihm den Stachel heraus. Ende gut – alles gut. 🙂
Glücklicherweise konnten wir – wenn auch Bopa schwerverletzt 😉 – die Besichtigung in der brütenden Hitze fortsetzen.
Der Park war riesig und wir hatten das Gefühl, dass es kein Ende gibt…..
Komplett durchgeschwitzt und etwas müde machten wir uns danach auf nach Kalbarri. Nachdem ich schon geblitzt wurde, nahmen sie mich nun auch noch bei einer Polizeikontrolle raus. Ich fuhr links ran – in Australien fährt man ja auf der linken Seite – und der Polizist hielt mir gleich das Atemalkoholtestgerät hin. Alles tiptop, dass war ja klar und schon durften wir wieder weiterfahren. Haha, aus lauter Gewohnheit betätigte ich den Scheibenwischer anstatt den Blinker. Er schmunzelte und sagte „wrong side“. 😉 Von da dauerte es noch ca. eine Stunde bis zum Campingplatz, welchen wir tagsüber reserviert hatten.
Kurz bevor wir ankamen, leuchteten auf einmal zwei Lämpchen – Motorkontrollleuchte und Traktionskontrolllampe – auf. Da es nicht mehr weit war, fuhren wir direkt auf den Campingplatz „Kalbarri Anchorage Caravan Park“. Wir hofften, dass das Auto nur etwas überhitzt war und am nächsten Morgen alles wieder einwandfrei sein wird.
Ich holte mir kurz einen Café und Bopa machte das Frühstück bereit. Als ich zurückkam meinte er nur so, dass sich die Nachbarn gerade köstlich amüsieren konnte. Er hatte den Klapptisch nicht richtig aufgestellt – wir sind halt „nur“ Hobby-Camper – und als er alles auf dem Tisch hatte, fiel er zusammen. 😉 Nach dem Frühstück drehten wir gespannt den Zündschlüssel, doch leider leuchteten die blöden Lämpchen immer noch. Hmmmm, somit entschieden wir uns „Wickedcampers“ kurz anzurufen um uns zu erkundigen, was wir tun sollten. Schlussendlich meinte er, dass wir vorsichtig weiterfahren sollten. Okey, auch wenn uns das Ganze nicht ganz geheuer war. Wir fuhren los und stellten fest, dass wenn wir über 80 km/h fuhren, das Auto aufheulte und danach ohne Traktion war. Wenn dies passierte mussten wir kurz anhalten, den Motor abstellen und wieder anfahren. Was auf Dauer echt mühsam war. Zudem muss ich zugeben, dass Bopa dies viiiiiel besser im Griff hatte als ich. Mein kleiner Bleifuss wurde einfach öfters mal zu schwer und schon heulte unser Camper wieder auf. Somit übernahm Bopa das Steuer. Als wir beim Billabong Roadhouse – eine von zwei Tankstellen auf dem Weg zwischen Kalbarri und Denham – volltankten, zeigte das Thermometer knappe 40 Grad an. Die Hitze war mörderisch und das alles ohne Klimaanlage.
Deshalb genossen wir den starken Wind am „Shell Beach“ in vollen Zügen….. 😉
Danach fuhren wir weiter Richtung Denham zum Campingplatz „Shark Bay Caravan Park“, welchen wir tagsüber gebucht hatten. Zuvor kauften wir noch kurz die Zutaten für unser Silvestermenü ein. Mmmmmmh, Bopa zauberte ein super leckeres Essen hin. Es gab Filet, Süsskartoffeln mit Zucchini und Zwiebeln. Das war richtig gut und natürlich gab es auch ein Bierchen dazu. Es windete so extrem, dass man alle Zeltabdeckungen flattern hörte. Somit krochen wir mit Chips und Bier in unser Zelt zurück und spielten „Tschau Sepp“ bis zum Jahreswechsel….. 😉
Zum Jahresstart wollten wir es etwas ruhiger angehen und keine langen Strecken fahren. Da es uns auf dem Campingplatz sehr gut gefiel, entschieden wir uns noch eine weitere Nacht da zu bleiben.
Im späteren Vormittag fuhren wir nach „Monkey Mia“, wo es freilebende Delphine zu bestaunen gab. Leider waren sämtliche Fütterungen bereits vorbei, weshalb wir nicht so viele zu Gesicht bekamen. Wir setzten uns ins Café und genossen die wunderschöne Aussicht. Da wir endlich wieder einmal Internet hatten und somit mit der Aussenwelt kommunizieren konnten, nutzten wir die Gelegenheit um unsere Neujahrsglückwünsche zu versenden.
Auf der Rückfahrt stoppten wir bei der „Little Lagoon“ und kühlten uns bis zu den Knien im Wasser ab. Weiter hatte es nicht gereicht, obwohl es draussen über 40 Grad warm war. Aber für uns zwei „Gfrörli“ noch immer nicht genug….. 😉
Nach dem Frühstück machten wir uns nochmals auf nach „Monkey Mia“. Nicht der Fütterung wegen, diese war rein das Mittel zum Zweck und nichts was man unbedingt miterleben musste. Das einzig Gute daran war, dass dann die Delphine sehr nahe an Land kamen. Trotzdem ist anfassen strikte verboten. Zudem darf man auch nicht in ihrem Revier baden, dies ist ausschliesslich für die Delphine abgeschirmt.
Nicht nur Delphine, sondern auch Pelikane leben in „Monkey Mia“. Vorallem dieser Pelikan, hatte mit seinem Auftritt, den Delphinen kurze Zeit die Show gestohlen. Obwohl man nicht recht wusste, ob er an seinem Fisch nicht bald ersticken wird…..
Der Schnabel dieser Pelikane ist also nicht ganz ohne. Ich zuckte mehrfach zusammen, als ich mich ihnen näherte um ein gemeinsames Foto zu machen. Bopa meinte zwar „ich lüegu scho, dass di keine ins Fudi bisst“. Jaja, aber es wäre ja dann mein Arschbäcklein und nicht seins….. 😉
Dieser Ausflug war echt spitze und es hatte sich extrem gelohnt, dass wir nochmals hinfuhren. Auf der Rückfahrt liefen zwei Emus gemütlich über die Strasse und spazierten dann Richtung Strand herunter.
Da die zwei Autolämpchen leider immer noch leuchteten und wir keine Lust hatten, in den kommenden Tagen so bis nach Perth zurückzufahren, schauten wir bei einer Autogarage vorbei. Huch, da hatte einer aber schlechte Laune. Gott war das ein mürrischer Mann. Als erstes schnauzte er uns von der Seite an, dass man kein Auto mieten sollte, wenn man keinen Plan davon hätte. Dann kontrollierte er als Erstes das Öl, welches wir natürlich selbst auch regelmässig kontrollierten und einmal sogar nachgefüllt hatten. Zu unserem Erstaunen füllte er dann trotzdem nochmals sehr viel Öl nach. Als Bopa nachfragte, stellte sich jedoch heraus, dass er über 4 Liter Getriebeöl nachgefüllt hatte. Da man auf der kurzen Strecke von Perth bis Denham gar nicht so viel verbrauchen kann, fuhr er mit dem Auto auf die Hebebühne. Da tropfte ganz wenig Öl seitlich bei einer Schraube heraus. Jedoch war er sich ziemlich sicher, dass von Anfang an fast kein Getriebeöl drin war und dieses Leck einfach noch ein Tropfen auf den heissen Stein war. Ansonsten hätten wir irgendwo auf einem Campingplatz mal einen Ölfleck entdecken sollen. Klar konnte ich mir nun die Frage nicht verkneifen, ob dies somit auch Sache des Automieters sei. Ohne mich anzuschauen brummte er vor sich hin „no, it’s not“. Lächelnd bedankten wir uns bei ihm für seine Arbeit und – auch wenn er es nicht verdient hatte – gaben wir ihm ein Trinkgeld. Wir waren einfach sehr dankbar, dass er es in Ordnung gebracht hatte und zudem war es die einzige Garage weit und breit. Nur leider die Klimaanlage konnte oder wollte er nicht reparieren, dass wissen wir nicht so genau. Egal, immerhin konnten wir wieder normal fahren. Somit machten wir uns auf den Weg zu den „Stromatolithen“ und sahen unterwegs noch eine Schlange am Strassenrand liegen, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit angefahren wurde.
Da es schon recht spät war und wir es vor Dunkelheit nicht bis nach Kalbarri geschafft hätten, entschieden wir uns bei der „Galena Bridge Rest Area“ wild zu campieren. Es hatte sogar Toiletten, nur leider waren alle voller Spinnen. Wir kochten uns Spaghetti und genossen diesen tollen Sonnenuntergang…..
Wie jeden morgen musste alles wieder an sein Plätzchen verstaut werden und dann fuhren wir direkt zum „Kalbarri Nationalpark“.
Da angekommen besichtigten wir als erstes das „Nature’s Window“. Boah, die Hitze war kaum auszuhalten. Auch wenn es nur etwa 10 min. zum Laufen war, nahmen wir 2 Liter Wasser mit. Alle Leute welche von da zurückkamen, waren komplett durchgeschwitzt. Dennoch, es hatte sich mehr als gelohnt und die Aussicht war einfach fantastisch…..
Bopa stellte auch noch seine Kletterkünste unter Beweis…..
Da es extrem schön war, entschlossen wir uns noch eine kleine Wanderung zu machen…..
Von da fuhren wir weiter zum „Z-Bend Lookout“, was uns jedoch nicht so vom Hocker gehauen hatte. Aber klar wenn wir schon mal da waren, gab es natürlich auch ein Selfie. 😉
Nun hatten wir genug und brauchten dringend eine Abkühlung. Somit fuhren wir an den Beach in Kalbarri und hüpften kurz ins Wasser. Nicht lange, aber wir waren richtig drin. 😉 Da es in Kalbarri ein paar wenige Restaurants hatte, entschieden wir uns am Abend eine Pizza essen zu gehen. Wir parkierten das Auto auf dem Campingplatz „Kalbarri Tudor Caravanpark“ und spazierten zu Fuss in die Pizzeria. Naja, manchmal sollte man besser beim altbewährten bleiben, denn unsere selbstgekochten Mahlzeiten waren bei weitem besser als diese voll überteuerten Pizzen.
Bevor wir uns am nächsten Tag wieder ins Auto setzten, spazierten wir gemütlich durch den Campingplatz, welcher uns sehr gut gefallen hatte.
Nun hatten wir eine seeeeeeeeeeeehr lange Autofahrt vor uns. Wir wollten bis „Ledge Point“ zurückfahren, da wir am nächsten Tag den Camper leider wieder zurückgeben mussten. Wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich einen Hund am Steuer sahen….. 😉
Landschaftlich ist Australien ein Traum, da mussten wir öfters mal anhalten und diese Momente einfach festhalten…..
Es ist leider normal, dass in Australien viele tote Kängurus am Strassenrand liegen, umso überraschter waren wir, als auf einmal zwei Lebendig waren. Klar mussten wir umgehend anhalten und die Kamera hervorholen.
Da wir zeitlich sehr gut voran kamen, fuhren wir direkt zu der grössten Sanddüne in Australien. Wow war das geil! So was haben wir echt noch nie gesehen, vorallem nicht in dieser Grösse. Der Sand fühlte sich an wie Puderzucker – einfach himmlisch. Da wir kurz vor Sonnenuntergang da waren, war das Licht absolut spitze und so entstand gleich ein kleines Fotoshooting. 😉
Danach fuhren wir auf den Campingplatz „BIG4 Ledge Point Holiday Park“. Kaum hatten wir gegessen hüpften wir ins Zelt, da es sehr kühl und ungemütlich war. Hmmmmm, es zogen ein paar dunkle Wolken auf, hoffentlich kommt kein Regen. Doch wir hatten Glück, es nieselte nur ein bisschen, so dass drinnen alles trocken blieb.
Heute war leider schon der letzte Tag von unserem Roadtrip. Da wir die Sanddünen so cool fanden und diese nur ein paar Minuten von unserem Campingplatz entfernt waren, sind wir nach dem Frühstück gleich nochmals hingefahren.
Doch dann machten wir uns um 10.00 Uhr auf den Weg, um rechtzeitig in Perth einzutreffen. Auf der Rückfahrt machte ich mich mal auf die Suche nach einer Unterkunft in Fremantle. Hmmmm komisch, es war alles ausgebucht – Hotels und Hostels. Ich traute mich kaum Bopa etwas zu sagen, da ich diejenige war, welche im voraus nichts buchen wollte und fest davon überzeugt war, dass wir problemlos etwas finden würden. Ups, dass war leider nicht wirklich der Fall. Ich wusste bis dahin jedoch nicht, dass genau an diesem Wochenende das „Falls Music Festival“ in Fremantle stattfand und tausende von Besuchern anzog. Langsam hatten wir ein bisschen Zeitdruck, denn wir mussten das Auto vor der Abgabe noch komplett reinigen und wollten zuvor unser Gepäck irgendwo platzieren. Nach langer Suche fand ich ein Hostel, bei welchem ich jedoch von Anfang an ein komisches Gefühl hatte. Wir fuhren hin, aber leider war es so dreckig, dass wir gleich wieder gingen. Jetzt mussten wir schnell handeln. Obwohl online im Hostel „Fremantle Prison YHA“, welches mir so gut gefallen hatte, für zwei Nächte nichts mehr verfügbar war, rief ich kurz an. Wir hatten ein grosses Glück, sie hatten noch zwei Betten in einem 8er Dorm für eine Nacht frei und für die zweite Nacht musste einer von uns in einen 4er Dorm wechseln. Kein Problem und 5 min. später waren wir da. Wir deponierten unsere Sachen und machten uns auf den Weg zur Waschanlage. Tiptop, das Auto war wieder wie neu und wir trafen rechtzeitig bei „Wickedcampers“ ein. Per Zufall war bei der Autovermietung zum gleichen Zeitpunkt ein Pärchen, welches sich ein UBER nach Fremantle bestellt hatte und wir gleich mitfahren durften.
Fremantle – 05.01.18
Als wir wieder im Hostel waren, mussten wir mal alles auspacken und vorallem waschen. Meine absolute Lieblingsbeschäftigung. 😉 Zudem buchten wir den Flug nach Alice Spring sowie einen Camper und hüpften nach dem Nachtessen in unser Kajütenbett. So witzig, Bopa hielt seine Hand hinunter um mich zu halten und gute Nacht zu sagen.
Am nächsten Tag wollte ich Bopa unbedingt das süsse Städtchen zeigen, von welchem ich immer so geschwärmt hatte. Aber zuerst gingen wir an den „Fremantle Market“ etwas essen, denn damit kann ich Bopa immer aus dem Haus locken. 😉
Im späteren Nachmittag liefen wir ins Hostel zurück um alle Fotos und Videos von unserem Roadtrip zu sichern, was natürlich einige Zeit in Anspruch nahm. Zudem buchten wir den Ausflug auf „Rottnest Island“ für den nächsten Tag. Nachdem wir uns etwas leckeres zum Abendessen gekocht hatten, gingen wir in unsere getrennten Dorms.
Bereits um 7.15 Uhr klingelte der Wecker und wir verabredeten uns vor den Zimmern. Wir nahmen all unsere Sachen in den Aufenthaltsraum, damit wir in Ruhe alles bereit machen konnten und niemanden aufweckten. Zum einen packten wir die Rucksäcke für unseren Ausflug und zum anderen alle restlichen Sachen, damit wir diese im Gepäckraum aufbewahren konnten. Denn für diese Nacht hatten wir wieder ein Zimmer im Hotel „Aloft“ in Perth gebucht, da wir am nächsten Morgen früh auf den Flieger mussten. Nachdem alles verstaut war, nahmen wir unsere Rucksäcke mit den neu gekauften Schnorchel sowie Taucherbrillen und liefen gemütlich zum Hafen. Die Schifffahrt auf die Insel war sehr ruhig und tiptop.
Als wir von Board gingen, holten wir unsere Fahrräder sowie Fahrradhelme ab und radelten los. Es ist bekannt, dass es auf Rottnest immer sehr stark windet, doch ich hatte dies wohl vergessen Bopa zu erwähnen. 😉 Ich musste jedoch schon zugeben, dass auf Dauer eine Fahrradtour bei 35 km/h Gegenwind recht anstrengend wird. Klar konnte sich Bopa den Kommentar nicht verkneifen, „du hesch gseit e gmietlechi Velotour?“ Da platzte ich fast vor lachen und sagte „joooo, eifach emmer wenns bergab geit“. Auch wenn es ziemlich in die Beine ging, hatten wir ein Riesengaudi. 😉
Also ob die Radtour nicht schon genug war, kam nun das absolute Highlight des Tages. Schnorcheln, ein Muss auf Rottnest sagt dir jeder, doch wir beide fragen uns bis heute „WARUM?“. Erstens war das Wasser aaaaarschkalt und zweitens hatte es fast keine Fische. Hauptsache wir kauften uns beide gleich eine Schnorchelausrüstung und hatten auch noch die GoPro mit dabei. 😉 Das Beste war, dass es uns beiden überhaupt keinen Spass machte, jedoch beide dem anderen zu liebe nichts sagten. Bis ich nach knapp 5 min. Bopa fragte ob ihm das gefalle. Da schaute er mich mit einem Grinsen an und sagte nur „hippiekacke“. Es krümmte mich fast vor lachen, da es mir genau so ging. Somit beendeten wir die ganze Aktion, gingen ganz schnell aus dem Wasser und mussten eine ganze Weile laut lachen – ach war das herrlich. 😉
Als wir uns nach diesem atemberaubenden Erlebnis wieder aufgewärmt hatten, spielten wir eine ganze Weile mit den süssen kleinen Quokkas. Zwei-, dreimal mit einem Papier rascheln und schon kommen sie angerannt. Echt knuddelige Tierchen….
Wir radelten um die ganze Insel und stoppten natürlich bei jedem Beach…..
Die Insel ist wunderschön und auf jeden Fall einen Ausflug wert. Wir verbrachten den ganzen Tag auf Rottnest und gingen erst um 19.00 Uhr mit der Fähre zurück nach Fremantle. Oje, diesmal war gar nichts mit gemütlicher Schifffahrt. Es hatte so starken Seegang, dass es schaukelte wie auf einer Achterbahn und die Leute welche bei der Reling sassen, teilweise pflotschnass wurden. Am Anfang fand ich es auch noch witzig, doch mit der Zeit wurde ich immer wie ruhiger und blasser. Gott war ich froh, als wir endlich ankamen…..
Wir spazierten ein letztesmal durch das wunderschöne Fremantle und gingen eine sehr leckere Pizza essen. Danach holten wir unser Gepäck im Hostel ab, bestellten uns ein UBER und fuhren ins Hotel „Aloft“.