Chiang Mai – 01.12.17
Ich verabschiedete mich von Isa, da sie direkt nach Nan weiterreisen wollte und fuhr mit dem Tuk-Tuk zum „Green Sleep Hostel“. Wow, das ist echt ein tolles Hostel, da bleibe ich gerne ein paar Nächte. Gegen Abend schrieb mir Isa, dass alles anders kam als geplant und sie sei immer noch in Chiang Mai. Somit machten wir uns auf den Weg zum Night Bazar und gingen zusammen mit Cycy, welche in der Zwischenzeit auch eingetroffen war, etwas essen.
Am Samstag holte ich wieder einmal meinen Laptop hervor, da ich seit Chiang Rai keine einzige Zeile mehr geschrieben hatte. Ich nehme es mir zwar täglich vor, aber irgendwie hapert es noch gewaltig mit der Umsetzung. Naja, ich habe ja noch ein paar Monate Zeit zum üben. Tagsüber lernte ich einige Leute im Hostel kennen – weshalb ich auch nicht wirklich zum Schreiben kam – mit welchen ich am Abend dann um die Häuser zog…..
Als ich am Sonntag aufwachte, hatte ich fast keine Stimme mehr. Ich quietschte wie ein Schweinchen vor mich hin. Keine Ahnung, gestern war sie noch da. 😉 Ich ging gleich zur Apotheke um mich mit Lutschtabletten einzudecken, in der Hoffnung, dass es etwas hilft. Sie wollten mir gleich Antibiotika geben, aber ich hatte dankend abgelehnt. Ich versuchte den ganzen Tag kaum zu reden und schlenderte am Abend mit Christina und Stefan, zwei Deutschen vom Hostel, gemütlich über den „Sunday Night Market“ – der grösste Markt in Chiang Mai. Als wir beim Stand mit den verschiedenen Insekten vorbeikamen, konnte Stefan nicht widerstehen und musste einen „silk worm“ probieren. Er war so angetan, dass er sich gleich einen ganzen Sack kaufte.
Etwas zögernd nahm ich den Beutel zu mir und probierte schlussendlich auch zwei dieser sogenannten „silk worms“ – Seidenraupen. Igit, werden jetzt sicher viele denken, aber ganz ehrlich, wenn man es nicht sehen würde, hätte man das Gefühl man esse einen Löffel Mehl. 😉
Wir schlenderten stundenlang über den Markt, naschten an verschiedenen Essensständen, kauften allerlei Souvenirs und kamen auf einmal bei diesem alten Männlein vorbei. Er flochtete aus Palmenblättern Hüte, Rosen, Körbchen, einfach Alles. Christina kaufte zwei Rosen und ich fragte ob er mir einen Ring flechten würde. Strahlend machte er sich sofort an die Arbeit. Als wir später nochmals beim Stand vorbei liefen, entdeckte Christina, dass er für sich genau den gleichen Ring auch geflochten hatte. Als er bemerkte, dass wir den Ring an seiner Hand entdeckt hatten, war es ihm wohl peinlich und schenkte mir diesen auch. 😉
Am Montag machte ich gar nichts. Ich wollte eigentlich an meinem Blog arbeiten, aber sogar dazu hatte ich keine Energie. Zudem wurde meine Erkältung immer schlimmer und von meiner Stimme war auch noch kein Ton in Sicht. In diesem Moment wünschte ich mir so sehr zu Hause zu sein, damit ich mich richtig auskurieren könnte. Denn in einem Hostel mit X anderen im Zimmer ist dies fast ein Ding der Unmöglichkeit. Zudem muss man sich um alles selber kümmern. Es ist ja keiner da, der einem etwas kocht oder den Tee ans Bett bringt. Somit ging ich am Abend mit ein paar Leuten vom Hostel etwas essen und gönnte mir danach ein leckeres Eis, was meinem Hals seeeeeeeeeeeehr gut tat.
Am Dienstag gab es sozusagen die Wiederholung von Montag. Ich blieb den ganzen Tag im Hostel, trank viel Tee mit Honig und machte nichts.
Am Mittwoch hatte ich langsam die Nase voll vom ewigen Nichtstun, deshalb schnappte ich meinen Laptop und machte mich auf in ein Café wo ich in Ruhe an meinem Blog arbeiten konnte. Ich musste einfach etwas tun, sonst wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen. Ich bestellte mir einen Shake und heisses Wasser, damit ich meinen Hustentee mit Honig zusätzlich trinken konnte…..
Als ich am Abend wieder im Hostel war und mich schon viel besser fühlte als die Tage zuvor, entschied ich mich zusammen mit Bernhard, einem Österreicher, am nächsten Tag einen Thai-Kochkurs bei der „Thai Farm Cooking School“ zu besuchen.
Wir wurden am Donnerstagmorgen von einem Mini-Bus beim Hostel abgeholt und fuhren als erstes zu einem grossen Markt. Bei der Hinfahrt durften wir auf einem Zettel unser Menü ankreuzen, welches wir später kochen werden. Ich entschied mich für folgende Gerichte:
Tom Kha – Coconut Soup with Shrimps / Pad Thai Fried Noodles / Yellow Curry with Sticky Rice / Stir Fry with Basil – Vegetarian and Jasmine Rice / Bananas in Coconut Milk
Ich dachte eigentlich, dass wir nur einen Tag gebucht hätten, aber bei dem Menü könnte man locker drei Tage bleiben. Auf dem Markt erklärte uns die „Köchin“, welche Zutaten in welches Gericht gehören sowie die Unterschiede der einzelnen Curry’s.
Knapp eine halbe Stunde später trafen wir dann bei der Farm ein, welche riesig und sehr schön war. Wir liefen durch den Garten und die „Köchin“ gab uns allerlei Kräuter und Sträucher zum probieren, welche wir für unsere Gerichte brauchten.
Wie die Meisten wissen, esse ich praktisch alles und seit ein paar Jahren auch scharf. Es gibt jedoch 3 Geschmäcker, welche ich absolut nicht ausstehen kann: Koriander, Zitronengras und Ingwer. Dass diese natürlich in der Thai-Küche gang und gäbe sind, war mir schon klar. Als erstes gab sie uns Koriander zum probieren, schnell gefolgt von Ingwer und zum Abschluss gab es noch Lemongras. Selbstverständlich hatte ich alles dankend abgelehnt und diese Zeit lieber für ein Selfie genutzt. 😉
Zuerst machten wir mit dem Mörser unsere eigene Currypaste. Eigentlich wären alle fünf Zutaten im Yellow Curry enthalten, jedoch nicht in meinem. Dies bestand neben Currypulver lediglich aus Knoblauch und Zwiebel – Zitronengras, Ingwer und Kaffernlimette hatte ich schön liegen lassen. 😉
Als jeder seine Currypaste gemörsert hatte, kochten wir als erstes die Suppe. Natürlich liess ich auch da einige der Zutaten beiseite, aber sie wurde trotzdem sehr lecker. Nur hatte ich es mit dem Chili etwas zu gut gemeint – so gut, dass mir beim Essen sogar die Tränen kamen.
Danach ging es weiter mit dem Pad Thai, welches ich jedoch nicht komplett aufessen konnte, da ich schon langsam satt war und noch drei weitere Gerichte folgten.
Wir machten eine kurze Pause und schon ging es wieder zum Herd zurück um das Curry sowie Stir Fry zuzubereiten.
Mmmmmmmmmmh, war das gut, aber einfach viel zu viel. Zum Abschluss gab es dann noch das leckere Dessert.
Randvoll und rundum zufrieden ging es danach wieder zurück ins Hostel. Der Kurs war wirklich spitze! Leckeres Essen, tolles Ambiente, lässige Gruppe und obendrauf noch eine sehr lustige „Köchin“. Den Rest des Tages brauchten wir kein Essen mehr, gönnten uns dafür mit den anderen zusammen noch ein paar Bierchen im Hostel.
Am Freitagmorgen fuhren Ben, aus Deutschland und ich mit einem Tuk-Tuk zum „Wat Phra That Doi Suthep“. Dieser Tempel ist das Wahrzeichen von Chiang Mai und liegt etwa 15 km westlich vom Stadtzentrum. Naja, es gibt Schöneres. Der Tempel ist extrem klein und mir hatte es viel zu viele Besucher. Zudem war es leider so neblig, dass wir nichts von Chiang Mai sehen konnten.
Nach der Besichtigung fuhren wir mit zwei anderen vom Hostel, welche wir per Zufall getroffen hatten, wieder zurück. Kaum eingestiegen, sah ich ein Handy im Tuk-Tuk liegen. Ich nahm es mit und gab es bei uns im Hostel an der Rezeption ab. Danach machte ich mich mit einem Roller auf zum Museum „Art in Paradise“, welches mir Bopa empfohlen hatte. Das ist ein Museum in welchem dreidimensionale Bilder gezeichnet sind. Teilweise musste ich die Wand wirklich ganz kurz berühren, da ich einfach nicht glauben konnte, dass dies alles nur gemalt war. Zudem konnte man sich eine App auf dem Handy installieren, welche einige Bilder animierte. Wenn man sich dann das Bild mit dieser App anschaute, wurde es sozusagen real. Einfach absolut genial, ganz nach dem Motto – Bilder sagen mehr als 1000 Worte…..
Als ich zum Hostel zurückfuhr, sah ich ein Polizeiauto davor stehen und es war ein riesen Treiben. Als ich hinein lief, meinte die Angestellte im Hostel „she found it“ und zeigte in meine Richtung. Ich kapierte noch nicht ganz, was da vor sich ging. Doch als dann eine Chinesin auf mich zukam und sich mehrfach bedankte, wusste ich dass es ihr Handy war, welches ich gefunden hatte. Danach notierte sich der Polizist meine Angaben aus dem Pass und machte ein Foto auf welchem ich ihr das Handy überreichte. Zu guter letzt gab es dann noch ein Foto mit allen zusammen – ihrer Mutter, ihrem Kind sowie Alex – welcher per Zufall gerade vor dem Hostel sass – und natürlich dem Polizisten selbst. 😉 Keine Ahnung in welchem Flugblatt wir nun erscheinen werden, aber Hauptsache sie hatte ihr Handy wieder und ich hab eine gute – für mich jedoch selbstverständliche – Tat getan…..
Am Samstagnachmittag besuchten Ben und ich ein „Elephant Jungle Sanctuary“. Als erstes gab es sogenannte „Karen-Shirts“ zum anziehen und anschliessend eine spannende Einführung in die Geschichte der Elefanten sowie ihrem Benehmen. Danach liefen schon die ersten Elefanten auf uns zu und kriegten ihr Mittagessen…..
Nach dem Mittagessen durften wir die Zeit mit den Elefanten frei geniessen und zwischendurch auch ein bisschen kuscheln….. 😉
Ich hatte echt ein Gaudi mit den Elefanten – ich würde jedoch behaupten, sie mit mir auch. 😉 Irgendwann hatten sie dann aber auch genug. Somit zogen wir uns kurz um und spazierten mit ihnen zum Schlammbad. Natürlich wurden nicht nur die Elefanten mit Schlamm beworfen…..
Klar musste anschliessend der Schlamm auch wieder abgespült werden, weshalb wir mit den Elefanten in einem seeeeeeeeehr kalten Fluss baden gingen.
Kaum waren wir wieder in unseren trockenen Kleidern, kriegten wir schon unser Essen und fuhren kurz danach wieder zurück. Das Ganze ging mir alles viiiiiiiiiiiiiiiiel zu schnell, weshalb ich jedem empfehlen würde einen ganzen Tagesausflug zu buchen, damit man alles so richtig geniessen kann. Aber ansonsten war es ein geniales Erlebnis, welches ich nie vergessen werde.
Am Sonntag gönnte ich mir einen Beauty-Day von Kopf bis Fuss. Einfach herrlich, ich fühlte mich wie neu geboren. Danach machte ich mich auf zu einer kleinen Sightseeing-Tempeltour. Ich fuhr mit einem UBER direkt von der Kosmetikerin zum „Wat Chiang Man“ – dem ältesten Tempel von Chiang Mai.
Von da ging ich anschliessend zu Fuss weiter zum „Three Kings Monument“.
Zum Abschluss besichtigte ich den „Wat Chedi Luang“, welchen ich persönlich am eindrücklichsten fand.
Zudem fand später auch noch ein Chorgebet mit den jungen Mönchen statt..
Als ich von diesem tollen Tag zurückkam buchte ich für den nächsten Tag meinen Flug nach Koh Lanta sowie das Hostel, welches mir Christina empfohlen hatte. Zugleich buchte ich auch den Flug nach Perth sowie eine Unterkunft für die erste Nacht.
Koh Lanta – 11.12.17
Zuerst flog ich von Chiang Mai nach Krabi und von da ging es mit einem Mini-Bus weiter nach Koh Lanta. Die Anreise mit dem Mini-Bus war etwas mühsam und dauerte sehr lange. Egal, irgendwann war ich dann da. Ich checkte kurz im Hostel „Hey Beach“ ein und lief direkt zum Strand runter.
Ich setzte mich in eine Bar und genoss bei einem Bierchen diesen herrlichen Sonnenuntergang…..
Heute war mal „relaxen“ angesagt. Ich lief gemütlich den Strand entlang, badete im Meer, liess mich von der Sonne bräunen und kriegte fremden Besuch….. 😉
Nach einem Tag am Beach kommt bei mir schnell mal Langeweile auf. Somit mietete ich mir am nächsten Tag einen Roller um mit Léna, aus Frankreich die Insel zu besichtigen. Als erstes besichtigten wir die süsse, kleine „Old Town“.
Danach fuhren wir alles schön der Küste entlang und stoppten da wo es uns gefiel. Das Mittagessen nahmen wir in diesem „Hügelrestaurant“ zu uns und genossen die Aussicht auf das Meer.
Zum Abschluss kühlten wir uns natürlich noch im Meer ab und tankten ein paar Sonnenstrahlen am „Bamboo Bay“.
Kaum waren wir im Hostel zurück, buchten wir für den nächsten Tag einen Ausflug nach „Koh Rok“ und „Koh Ha“.
Zuerst gab es zwei Schnorchel-Stopps ganz in der Nähe von Koh Rok. Das Wasser war glasklar, jedoch hatte es fast keine Fische. Zum Mittagessen ging es dann auf die Insel. Der Strand, das Wasser, alles war wunderschön, jedoch aufgrund der vielen Touristen, kann man es gar nicht richtig geniessen. Es ist viel zu überfüllt.
Nach dem Essen fuhren wir weiter Richtung Koh Ha, was in Thai „die 5 Inseln“ bedeutet. Da konnten wir dann in der türkisblauen Lagune schnorcheln gehen. WOW, dass war richtig schön. Es hatte extrem viele Fischschwärme und risengrosse Seesterne, einfach absolut genial.
Am Tag danach lag ich nochmals am Beach, bevor ich vom Regen überrascht wurde. Am Abend packte ich dann meine Sachen zusammen und ging mit ein paar Leuten vom Hostel etwas essen.
Am nächsten Morgen genoss ich eine letzte Massage am Beach, bevor ich um 12.00 Uhr von einem Mini-Bus abgeholt wurde. Ich war viel zu früh am Flughafen, was mich aber nicht weiter störte. Der erste Flieger brachte mich von Krabi nach Kuala Lumpur – und nach einem Stopover von 3 Stunden – ging es dann weiter nach Perth. Gegen 23.00 Uhr machte ich mich langsam auf den Weg zum zweiten Flieger. Ich musste nochmals durch die Gepäckkontrolle und dann ging es weiter zum Gate. Da angekommen sah ich auf dem Monitor „Auckland“. Hmmmmm, komisch. Ich ging zu einer Stewardess hin und fragte, auf welchem Gate denn der Flieger nach Perth abfliege. Sie schaute mich mit grossen Augen an und meinte, auf der anderen Seite des Flughafens. Dies sei der Bereich P und ich müsse in den Bereich Q. Da schaute ich auf mein Ticket und sah, dass vor der Gate-Nummer noch ein Buchstabe stand, welchen ich die ganze Zeit ignoriert hatte. Ich müsse jetzt sofort los, dann werde ich es noch schaffen. Somit lief ich im Stechschritt auf die andere Seite dieses gigantisch grossen Flughafens und war gerade noch rechtzeitig da…..
Nach knapp 2 Monaten in Asien darf ich auf eine sehr abenteuerliche, aufregende und vielseitige Zeit zurückblicken. Ich habe ganz viele tolle Menschen kennengelernt mit denen ich witzige Gespräche, beeindruckende Ausflüge, lustige Abende – einfach eine richtig geile Zeit hatte. Ich hoffe, dass sich unsere Wege irgendwann, irgendwo wieder kreuzen werden…..
Jetzt bin ich schon sehr gespannt, was ich in „Down Under“ alles erleben werde. Auf geht’s zum nächsten Kontinent….. 😉