Vientiane – 05.11.17
Während des Fluges nach Vientiane probierte ich ein bisschen zu schlafen. Doch jedesmal wenn ich erwachte und auf den leeren Sitz neben mir schaute, kullerten mir wieder Tränen über die Wangen….. Als ich in Bangkok zwischenlandete, hatte ich so starke Ohrenschmerzen, dass ich mir ernsthaft überlegte den Weiterflug nach Vientiane zu canceln. Ich erkundigte mich bei einer Stewardess bezüglich eines Arztes am Flughafen. Da sie mir leider nicht weiterhelfen konnte, verwies sie mich zu einer anderen Stewardess. Doch auch diese stand nur ratlos da und wusste nicht Bescheid. Nach dem vierten Anlauf konnte mir dann jemand Auskunft geben. Es gibt eine „Arztpraxis“ am Flughafen in Bangkok, jedoch muss man dazu einreisen. Da dies nicht geplant war, hatte ich natürlich auch kein Einreiseformular ausgefüllt, da ich bezüglich Bangkok gar keine Angaben gehabt hätte. Somit machte einer der Flughafenangestellten einen Vermerk auf dem Einreisedokument „Transfer to Laos“. Als ich dann die Schlange der Einreisenden sah, dachte ich mir, dass ich für den Weiterflug niemals rechtzeitig zurück sein werde. Doch dann winkte mich der Flughafenangestellte zu sich und ich durfte an einem anderen, komplett leeren Schalter einreisen und innert Sekunden war ich durch die Immigration. Perfekt! Nachdem ich dann diese Arztpraxis endlich gefunden hatte, kontrollierte der Arzt meine Ohren. Zum Glück hatte ich keine Mittelohrentzündung, sondern nur verstopfte Ohren wegen meiner Erkältung. Somit gab er mir Medikamente, welche ich vor dem Weiterflug einnehmen musste. Nun war Beeilung angesagt, da ich wieder einreisen musste. Schlussendlich hatte alles wunderbar geklappt, die Medikamente waren sehr hilfreich und 2 Stunden später war ich bereits in Vientiane. Als ich mir die Rucksäcke umgeschnallt hatte und mit einem sehr lustigen Taxifahrer zum Hostel fuhr, spürte ich dass ich todmüde war. Kein Wunder, denn ich hatte in den letzten 24 Stunden keine 2 Stunden geschlafen. Als ich im Hostel “Sailomyen” ankam und mein Bett im Dorm bezogen hatte, war ich soooo happy, dass es wirklich so toll war, wie ich mir erhofft hatte.
Da ich zu diesem Zeitpunkt alleine im Dorm war, nahm ich meinen Laptop und mein Handy und setzte mich unten ins Café. Denn sobald ich alleine war, heulte ich wieder drauflos, weshalb ich es bevorzugte in Gesellschaft zu sein. Kaum im Café angekommen, rief ich gleich Bopa an. Er war soeben in Zürich gelandet und wir telefonierten über 1 Stunde zusammen. Um mich wach zu halten erkundigte ich danach zu Fuss ein bisschen die Gegend. Die Strassen waren wie ausgestorben, vielleicht lag es daran, dass es Sonntag war. Per Zufall kam ich am „That Dam“ – der schwarzen Stupa vorbei und machte danach noch einen kurzen Stop in einem Supermarkt.
Als ich dann wieder im Hostel war, telefonierten Bopa und ich sicherlich noch 6-mal miteinander. Es fühlte sich so schön an und tat einfach richtig gut. Bevor ich mich schlafen legte, überlegte ich mir, was ich in Vientiane so unternehmen möchte. Denn in erster Linie war ich in dieses Hostel gegangen um mich von meiner Erkältung zu erholen und meine beiden Blog-Beiträge – Dubai und Indien – fertigzustellen. Das Hostel war absolut perfekt dazu. Es war sehr sauber, die Leute extrem freundlich, das Internet richtig schnell und die Gegend sehr angenehm. Ich telefonierte noch kurz mit meinen Eltern und dann ein letztes Mal mit Bopa. Danach fiel ich todmüde ins Bett und schlief gleich ein. Um ca. 3.00 Uhr wurde ich aus dem Tiefschlaf gerissen, da ich zwei Zimmergenossinnen bekam. Zum Glück war ich soooo müde, dass ich gleich wieder einschlief. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück „A“ oder „B“ – Müesli oder Spiegelei mit Würstchen – machte ich Bekanntschaft mit Yarden aus Israel. Sie und ihre Kollegin, Avital, kamen nach einer 19-stündigen Busfahrt mitten in der Nacht von Vietnam angereist. Wir hatten uns von Anfang an gut verstanden und beschlossen gemeinsam durch die Gegend zu schlendern. Avi und ich machten uns später noch auf die Suche nach einem Laundry-Shop, was sich als seeehr schwierig herauskristallisierte. Doch zu guter letzt hatten wir eine alte Dame gefunden, welche unsere Wäsche entgegennahm. Bin ja schon gespannt, was ich diesmal zurückerhalte. Da es in der Zwischenzeit schon recht spät war, hatten wir uns entschieden, morgen zusammen auf Sightseeing-Tour zu gehen und den Tag gemütlich bei einem Bierchen ausklingen zu lassen.
Am nächsten Morgen suchten wir uns ein Tuk-Tuk mit welchem wir zum „Buddha Park“ fuhren. Die Fahrt war recht anstrengend, da die Strassen sehr holprig und extrem staubig waren. Der mystische Park „Xieng Khuan“ am Ufer des Mekongs wurde 1958 gegründet und man findet in diesem Park über 200 religiöse Statuten. Das Herzstück aller ist die 40 Meter hohe, liegende Buddha Statue. Es ist ein eher kleiner, aber wirklich sehenswerter Park.
Danach besuchten wir den „Pha That Luang“, ein grosser buddhistischer Stupa aus dem 16. Jahrhundert, welcher als Nationalsymbol von Laos gilt.
Selbstverständlich schauten wir auch beim danebenliegenden „Wat That Luang Tai“ vorbei, einem sehr grossen, liegenden goldenden Buddha.
Zum Tagesabschluss machten wir noch einen Stop beim „Patuxai“ – Tor des Sieges. Dies ist ein Triumphbogen in der laotischen Hauptstadt, welcher in den 60er Jahren als „Denkmal für die Helden der königlichen Armee“, d.h. für Laos‘ Unabhängigkeit von Frankreich errichtet wurde.
Am Mittwochmorgen holten wir unsere Wäsche bei der alten Dame ab. Da alles tiptop war, gab ich ihr gleich nochmals einen grossen Haufen zum waschen. Ein paar Stunden später kam dann schon der Bus und die beiden Mädels von Israel reisten nach Vang Vieng weiter. Somit hatte ich mir die Zeit genommen um an meinem Blog zu arbeiten. Bereits nach 2 Stunden hatte ich extrem Mühe, auf dem kleinen Laptop etwas zu lesen. Nicht einmal die Vergrösserung auf 150% war noch hilfreich. Somit legte ich eine Pause ein und gönnte mir ein leckeres Curry.
Am Donnerstagmorgen entschied ich mich beim Frühstück tatsächlich nach einer Lesebrille ausschau zu halten, da ich das Problem mit dem Lesen bereits seit Monaten vor mich hingeschoben hatte. Zuerst wollte ich eine fertige Lesebrille in einem Supermarkt kaufen, doch als ich dann in einem richtigen Optikergeschäft landete und die Preise hörte, musste ich es mir nicht zweimal überlegen. Somit suchte ich mir ein Gestell aus, machte einen Sehtest bei einem Optiker und durfte dann die fertige Lesebrille 1 Stunde später für knapp 25 Dollars abholen. Echt spitze, seitdem kann ich problemlos stundenlang am Laptop arbeiten. Das hätte ich schon viel früher machen sollen.
Die kommenden Tage arbeitete ich sehr viel an meinem Blog – meinem Perfektionismus sei dank – und plante meine Weiterreise in Laos. Ich fühlte mich fit und hatte mich von meiner Erkältung sehr gut erholt. Doch dann entdeckte ich an meinen Armen ein paar kleine, pickelähnliche Flecken, welche mich ziemlich juckten. Zu Beginn schmierte ich einfach ein bisschen Creme drauf und dachte dass passt schon. Doch leider wurde es immer wie schlimmer, weshalb ich mich entschied kurz zur Apotheke zu laufen und mir eine andere Creme zu kaufen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte ich im Hinterkopf, dass es Bettwanzen sein könnten, jedoch wollte ich nicht gerade den Teufel an die Wand malen.
Somit gab mir der Apotheker eine Kortisoncreme gegen Ausschläge, welche ich am gleichen Tag fast leer machte. Der Juckreiz in Kombination mit der Hitze war kaum auszuhalten. Da ich am nächsten Tag noch mehr „Pickel“ hatte und diese auch immer grösser wurden, entschied ich mich in eine sogenannte „Klinik“ – wie sie dies hier nennen – zu gehen. Eine der Damen schaute sich alles an und gab mir verschiedene Medikamente sowie eine weitere Kortisoncreme. Sollte es in den nächsten Tagen nicht zurückgehen, müsse ich in den Spital. Trotz der Einnahme der Medikamente, blieb die Wirkung aus. Zudem war meine Geduld langsam am Ende, aber in den Spital wollte ich auf keinen Fall. Da am Montag ein anderes Mädel in unserem Dorm die gleichen „Pickel“ auf den Armen und im Gesicht bekam, war für uns beide klar, dass es Bettwanzen sein müssen. Somit ging ich erneut zu einem dieser Ärzte und erhielt ein weiteres, noch stärkeres Medikament. Endlich, am Tag darauf ging das Jucken langsam zurück. Über all diese Tage konnte ich jeweils nur abends rausgehen und auch das nur etwa eine Stunde. Sobald die Sonne auf die Haut schien oder ich zu schwitzen begann, juckte mich der ganze Oberkörper. War echt lästig, aber mit den Medikamenten wusste ich, dass es irgendwann ein Ende nimmt. Zum Glück hatte es unten im Hostel ein sehr nettes Café – wo ich mich nun zu den Stammgästen zählen durfte – und täglich einen leckeren Cappuccino und frischen Fruchtshake hatte.
Da ich noch sehr viel an meinem Blog arbeiten musste – insbesondere Video schneiden und mit der passenden Musik verknüpfen nahm sehr viel Zeit in Anspruch – gingen die Tage echt schnell vorbei. Ansonsten hätte ich mich dann im Hostel nützlich gemacht.
Im Endeffekt wurden die Bettwanzen auch tatsächlich gefunden und der ganze Dorm wurde geschlossen. Das Hostel konnte nicht viel dafür, denn es sind die Backpacker welche die Bettwanzen irgendwo auflesen und in ihrem Rucksack unwissend mitschleppen.
Bevor ich am Mittwochmorgen meine Weiterreise nach Vang Vieng antrat, genoss ich den letzten Abend in der „Go-Dunk-Bar“ mit einer richtig coolen Live-Band.
Vang Vieng – 15.11.17
Nach einer ca. 4.5-stündigen Fahrt im Mini-Bus wurde ich im „Army Barracks Hostel“ von einer jungen Dame sehr freundlich empfangen. Sie zeigte mir den Dorm sowie mein Bett und bevor ich etwas zu ihr sagen konnte, holte sie schon die Sachen um das Bett zu beziehen. Ich erkundigte mich nach einem anderen Dorm, denn in diesem war das reinste Chaos, es müffelte extrem und die Matratze welche ich gehabt hätte, war so richtig dreckig. Neeee, darauf hatte ich nach den Bettwanzen nun wirklich keine Lust. Somit gingen wir in einen anderen Dorm, welcher einiges besser war und ich durfte sogar die Matratze selbst aussuchen. Für 2 Nächte passt das schon.
Nachdem ich mich eingerichtet hatte, dass dauert meistens ja nur 3 min., lernte ich Jocelyn, ein Mädel aus Südafrika kennen. Wir hatten uns auf Anhieb super verstanden und auch die gleichen Vorstellungen, was wir hier in Vang Vieng machen möchten. Als Erstes buchten wir gleich für den nächsten Morgen eine Heissluftballonfahrt bei Sonnenaufgang und Jocelyn verlängerte ihren Aufenthalt im Hostel um eine weitere Nacht. Nachdem wir noch ein bisschen die Gegend zu Fuss erkundeten, gingen wir ins Bett. Um 5.15 Uhr riss mich der Wecker aus dem Tiefschlaf und ich machte mich ready für die Ballonfahrt. Als wir ankamen und ich meine GoPro aus der Tasche nahm, war der Akku bei 0%. Whaaaaaaaaaaaat!?!?!? Ich dachte, dass darf doch jetzt nicht wahr sein. Als ich diese das letzte Mal brauchte war er noch bei 80%. In der Hektik wollte ich den Akku wechseln und prompt legte ich den neuen Akku falsch in die Kamera ein. Ja wunderbar, jetzt ging gar nichts mehr und schon bald mussten wir einsteigen. Schlussendlich konnte mir glücklicherweise ein Mann den Akku aus der Kamera schlagen und ich konnte ihn in aller Ruhe richtig einsetzen. Da musste ich an Bopa denken, welcher mir bei solchen Aktionen immer sagt „went pressiersch geiz länger“. Nun stiegen wir in den Korb des Heissluftballons ein und schwebten langsam in die Höhe…..
Das absolute Highlight der Ballonfahrt war natürlich der Sonnenaufgang – einfach nur atemberaubend schön…..
Einzig die Landung war etwas spektakulär, da wir zu früh sanken und der Korb die Äste berührte. Es brach für kurze Zeit ein bisschen Hektik aus und schlussendlich landeten wir auf dem Schotterhaufen, was nicht ganz der Plan war. Doch im Endeffekt ging alles gut.
Kurz nach 7.00 Uhr waren wir bereits wieder im Hostel zurück und entschieden uns nach dem Frühstück zwei Roller zu mieten. Da Jocelyn noch nie mit einem Roller fuhr, wollte sie zuerst eine Testfahrt machen. Diese war leider von kurzer Dauer, denn bereits nach 10 Metern hatte sie die Kontrolle über den Roller verloren und fiel zu Boden. Zum Glück ist ihr nichts passiert und der Roller hatte einfach ein paar Kratzer mehr, was jedoch niemanden interessierte. Sie versuchte es noch einmal, aber man spürte ihr richtig an, dass sie grosse Angst hatte. Somit überlegten wir uns zwei Fahrräder zu mieten. Jedoch wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Jocelyn erst vor einem Jahr fahrradfahren gelernt hatte und echt Mühe hatte die Balance zu halten. Schlussendlich mieteten wir zusammen einen Roller und starteten unsere Sightseeing-Tour. Der erste Stop war der Aussichtspunkt „Silver Cliff Panorama – Pa Ngeun“. Die Wanderung dauerte zwar nur 40 min., aber bei diesen Temperaturen war es dennoch ziemlich anstrengend. Oben angekommen genossen wir die Aussicht und die Ruhe…..
Wir relaxten sicherlich 1 Stunde in der Aussichtshütte bis wir uns wieder auf den Rückweg begaben. Danach ging es weiter zur „Blue Lagoon 1“. Dort trafen wir das pure Gegenteil an, es wimmelte nur so von Touristen. Nach knapp 5 min. sind wir gleich wieder weitergefahren. Auf einmal änderte sich das Wetter und es begann für kurze Zeit so richtig zu regnen, was uns jedoch überhaupt nicht störte. Es war eine sehr angenehme Abkühlung. Wir fuhren immer weiter ins Dörfchen der Einheimischen hinein und genossen die wunderschöne Landschaft.
Der letzte Stop machten wir bei der „Blue Lagoon 3“. Der Weg dorthin führte uns über Stock und Stein, aber es hatte sich schlussendlich wirklich gelohnt.
Wir entschieden uns nach einem kurzen Rundgang wieder zurückzufahren, damit wir vor Dunkelheit zu Hause sind. Ausser uns machten sich auch viele Farmarbeiter nach einem anstrengenden Arbeitstag auf den Heimweg.
Die Rückfahrt war ziemlich mühsam, da man aufgrund des Staubes eine Sonnenbrille tragen musste, jedoch aufgrund der Dämmerung echt Mühe hatte mit der Sonnenbrille etwas zu sehen. Doch es ging alles gut und wir sind wohlauf im Hostel angekommen. Nach einer unfreiwilligen eiskalten Dusche gingen wir mit ein paar Mädels etwas essen. Danach schloss ich mich einer Gruppe von Leuten aus dem Hostel an, um noch ein bisschen um die Häuser zu ziehen. Wie immer gehörte ich natürlich auch diesmal zu den Letzten die nach Hause gingen…..
Luang Prabang – 17.11.17
Knapp 3 Stunden später klingelte mein Wecker, da wir um 7.00 Uhr von einem Mini-Bus abgeholt und nach Luang Prabang gefahren wurden. Ich packte meine Sachen zusammen und stand pünktlich bereit. Die Fahrt nach Luang Prabang dauerte gut 5.5 Stunden und fühlte sich wie in einem Schüttelbecher an.
Als wir ankamen setzten wir uns gleich in ein Café um eine Unterkunft zu suchen, da wir noch nichts gebucht hatten. Dies war gar nicht so einfach wie wir dachten, denn die meisten „guten“ Hostels waren ausgebucht. Da online nichts schlaues mehr verfügbar war, machten wir uns zu Fuss auf die Suche nach einem geeigneten Hostel und erhielten jedesmal die gleiche Antwort „fully booked“. Irgendwann waren wir zu müde um noch länger nach einem Hostel im Zentrum zu suchen und nahmen ein Tuk-Tuk zum Hostel „Sabai Sabai“, welches etwas ausserhalb liegt. Wir hatten ein riesen Glück, sie hatten gerade noch zwei Betten in einem Mixed-Dorm frei. Wir entschieden uns gleich für 3 Nächte da zu bleiben, da es echt spitze war. Da wir beide so müde waren, machten wir direkt ein Nickerchen und standen nur kurz zum Abendessen im Hostel wieder auf. Kaum waren wir mit dem Essen fertig gingen wir gleich wieder ins Bett…..
Am nächsten Morgen machten wir eine geführte Tages-Tour. Wir fuhren zuerst in eine Whiskey-Village und erhielten morgens um 9.30 Uhr direkt einen Reisschnaps-Shot, welcher einen ziemlich eigenartigen Geschmack hatte. Zudem erzählte uns der Schnapsbrenner, dass sie teilweise giftige Tiere in den Schnaps legen würden, da sie glauben, dass der Alkohol das Gift abtötet. Einige dieser Schnaps werden auch als Medizin gebraucht.
Kurze Zeit später fuhren wir dann weiter zur Elefantenfarm. Dort angekommen hatten wir die Möglichkeit einen Elefantenritt zu machen. Ich war mit Nanoko aus Japan auf einem Elefanten und wir beide hatten echt viel Spass. Nicht nur weil unser Elefant nie das tat, was er hätte tun sollen, sondern auch weil unser Guide mit meiner Kamera nicht wirklich zurecht kam und wir beide uns teilweise fast krumm gelacht hatten. Er hatte mir die ganze Speicherkarte gefüllt, jedoch waren mehr als 3/4 der Fotos nicht brauchbar. Es war ein sehr schöner Ritt durch den Wald, am Fluss entlang und zum Abschluss gab es für die Elefanten noch eine Abkühlung im Wasser – einfach herrlich.
Auf dem Kopf des Elefanten zu reiten fühlte sich ziemlich komisch, aber auch irgendwie schön an.
Danach ging es mit einem Slowboat über den River zu einem Buddha Cave. Das war ein absoluter Flop. Das eine Cave war extrem klein und überhaupt nicht schön und das andere war so dunkel, dass man ohne Taschenlampe gar nichts sehen konnte.
Das schönste beim Cave waren diese beiden Kinder, welche die ganze Zeit vor dem Cave am tanzen und blödeln waren. Insbesondere das süsse Mädchen war ein riesen Schlitzohr. 😉
Zum Glück fuhren wir nach einer halben Stunde wieder zurück zu den Elefanten wo unser Mittagessen schon bereit war. Diese junge Frau hatte zusammen mit ihrer Familie ein wunderbares Essen hingezaubert.
Natürlich gab es dann auch Futter für die Elefanten…..
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter zum „Kuang Si Waterfall“. Dort angekommen spazierten wir gemütlich durch den Park. Als wir ganz oben beim Wasserfall ankamen, gönnten wir uns eine Abkühlung.
Als wir wieder im Hostel zurück waren, fuhren wir später mit einem Tuk-Tuk ins Zentrum und schlenderten über den „Night Market“.
Am nächsten Tag hatte ich mich entschieden wieder einmal den Laptop hervor zu holen und ein paar Zeilen über die letzten Tage zu schreiben. Im späteren Nachmittag machte ich mich auf die Suche nach einer Näherin. Da ich nun 3 von 5 paar Hosen kaputt hatte, war es an der Zeit, diese flicken zu lassen. Das war ein echt lustiges Unterfangen. Auf Englisch hatte keiner verstanden was ich suchte und somit übersetzte ich „Hosen flicken“ auf laotisch. Ich zeigte es so vielen Leuten auf der Strasse, bis ich schlussendlich tatsächlich in der Garage einer Näherin landete.
Nach ca. 1 Stunde war sie mit allem fertig und meine Mutter als Fachfrau würde sagen – wow, tolle Arbeit. 😉 Als ich bezahlen wollte, meinte sie es kostet nix, es sei ja nicht so viel gewesen. Ich schaute sie ganz erstaunt an und sagte auf Englisch „of course, you had almost one hour to fix it.“ Sie sagte immer nur „no no no, I don’t take money from you“. So ging es noch etwa dreimal hin und her, aber schlussendlich hatte ich keine Chance ihr Geld zu geben. Nachdenklich und mit einem schlechten Gewissen lief ich zum Hostel zurück und hatte mir die ganze Zeit überlegt, wie ich mich bei ihr bedanken könnte. Im Hostel erkundigte ich mich was ich der Dame als Dankeschön kaufen könnte und sie sagte gleich „Cake“. OK, somit werde ich morgen Kuchen kaufen.
Ich machte mich nach dem Frühstück auf den Weg um der Näherin Kuchen vorbeizubringen, aber leider war sie nicht da. Den Rest des Tages hatte ich damit verbracht meine Fotos und Videos von Laos zu sichern. Das dauerte eeeeeeeeewig, da das Internet leider nicht das Schnellste war. Am Abend hiess es dann von Jocelyn Abscheid nehmen, da sie mit einem Nachtbus nach Chiang Mai weiterfuhr.
Am nächsten Morgen schaute ich erneut bei der Näherin vorbei und hatte Glück, dass sie da war. Doch leider hatte ich meinen Geldbeutel im Hostel vergessen und musste somit noch einmal zurück, bevor ich Kuchen kaufen konnte. Als ich ihr die Kuchenstücke vorbei brachte, war sie so überwältigt, dass ihr Lächeln bis hinter beide Ohren reichte.
Danach schlenderte ich ein bisschen durch die Village und nahm im Verlauf des Nachmittags ein Tuk-Tuk in das Restaurant „Utopia“. Das war so richtig chillig und ich genoss das Nichtstun in vollen Zügen…..
Anschliessend gönnte ich mir noch eine traditionelle Lao-Massage – welche mir soooooooooo gut tat. Ich fühlte mich wie neu geboren. Auf dem Rückweg hatte ich – wie 100 andere auch – die glorreiche Idee, den Sonnenuntergang auf dem „Mount Phousi“ zu geniessen. Naja, von Genuss kann da nicht mehr gross die Rede sein, da man einander fast auf den Füssen stand. Als ich danach über den „Night Market“ schlenderte, bemerkte ich plötzlich, dass ich mein Armband bei der Massage liegen gelassen hatte. OMG! Ich marschierte durch den Markt und war überglücklich als ich beim Massage-Shop ankam und sie mir gleich das Armband überreichten. Huch, nun konnte ich in Ruhe mein letztes Abendessen in Laos geniessen. Zudem hatte ich mich endgültig entschieden am nächsten Tag nach Chiang Mai zu fliegen. Nach all den Geschichten die ich von Slowboat-Reisenden gehört hatte, war ich mit meiner Entscheidung ganz zufrieden…..
Am nächsten Morgen fuhr ich mit einem Tuk-Tuk zu einem der kleinsten Flughäfen die ich je gesehen hatte – 4 Gates – und stieg danach in ein Propellerflugzeug ein…..
Liebe Martina, mit grossem Interesse habe ich Dein Laos Tagebuch gelesen. Ich konnte soeben meinen Laos Urlaub aufleben lassen, habe ich doch so Einiges auch gesehen. Den Ballonflug in Vang Vieng haben wir auch noch gemacht. Zum Glück hatte unser Ballonfahrer die Landung besser im Griff. Das Foto von Dir beim Wasserfall Kuang Xi ist toll geworden! Das habe ich ja gemacht. Gerne verfolge ich Deine Reise weiter. Weiterhin viele schöne Erlebnisse wünscht Dir Anita